Die Erzeugerpreise für Produkte des Holzeinschlags in Deutschland sind im Jahresdurchschnitt 2021 insgesamt um 14,8 Prozent gegenüber 2020 gestiegen. Dies ist der erste Preisanstieg für Rohholz aus den Staatsforsten seit 2015, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit.
Die Preissteigerung ist unter anderem auf die erhöhte Nachfrage nach Bauholz zurückzuführen, was sich auch in den Preisen für Rohholz niederschlägt. Außerdem wurde vermehrt Schnittholz exportiert, beispielsweise in die USA. Besonders stark stiegen die Preise für Stammholz und Stammholzabschnitte der Nadelbäume: Fichtenholz verteuerte sich binnen eines Jahres um 26,2 Prozent. Dies ist der stärkste Anstieg seit 1993. Im Vorjahr führten die anhaltende Trockenheit und damit verbundener Schädlingsbefall zu einer verminderten Qualität und damit zu vergleichsweise geringen Preisen. Der Schadholzeinschlag aufgrund von Insektenschäden machte im Jahr 2020 mehr als die Hälfte (53,8 Prozent) des gesamten Holzeinschlags aus. Die vom Borkenkäfer stark geschädigte Fichte war am stärksten betroffen. Im Jahr 2021 kam dagegen der vermehrte Regen den Bäumen zugute, sodass sich die Bestände erholten und qualitativ besseres Holz erzeugt wurde. Außerdem wurde der Fichteneinschlag bis zum 30. September 2021 gesetzlich begrenzt, was zu einem geringeren Angebot führte. Kiefern verteuerten sich mit 9,4 Prozent innerhalb eines Jahres nicht ganz so stark wie Fichten. Die Preise für Laubbäume sind im Zeitraum von 2020 auf 2021 mit +1,4 Prozent bei der Eiche und +2,1 Prozent bei der Buche nur moderat gestiegen. Preissteigerungen zeigten sich auch beim Industrieholz, so die Statistiker weiter. Dieses in der Regel weniger hochwertige Holz wird nach dem Fällen nicht als Voll- oder Abschnittsholz verwendet, sondern weiterverarbeitet und beispielsweise für die Papierherstellung genutzt.
Hier stiegen die Preise um 7,2 Prozent. Besonders stark erhöhten sich auch hier die Preise für Nadelhölzer (+13,0 Prozent). Die Preise für Energieholz, was als Rohholz für die energetische Nutzung dient, stiegen 2021 im Vergleich zu 2020 um 6,3 Prozent. Hier führten vor allem die noch deutlich höheren Preise für andere Energieträger wie Öl und Gas zu einer verstärkten Nachfrage nach Energieholz.
Zudem wird die Umrüstung auf Biomasseheizungen vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) seit geraumer Zeit gefördert, wodurch die Nachfrage ebenfalls stieg. Den geringsten Preisanstieg gab es beim Brennholz mit 3,6 Prozent binnen eines Jahres.
dts Nachrichtenagentur