Die Deutsche Bundesbank überweist zum zweiten Mal hintereinander keinen Gewinn an den Bund. Das teilte die Zentralbank am Mittwoch mit.
Bundesbankpräsident Joachim Nagel begründete dies mit der notwendigen weiteren Aufstockung der Risikovorsorge aufgrund der geldpolitischen Notfallmaßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie. “In den Jahren 2020 und 2021 haben sich die Risiken in unserer Bilanz im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie insgesamt stark erhöht”, so Nagel. Das Jahresergebnis für 2021 sei wie im Vorjahr ausgeglichen. Nagel zufolge lassen sich die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die wirtschaftliche Entwicklung für Deutschland derzeit noch nicht verlässlich abschätzen. Klar sei, dass sich ein weiterer Energiepreisschub auch auf die Verbraucherpreise niederschlage. “Ich erwarte, dass wir unsere Prognose für die Inflationsrate in Deutschland 2022 abermals anheben müssen”, so Nagel. Bereits im Februar habe man eine Inflationsrate von 4,5 Prozent für möglich gehalten. “Mittlerweile rechnen die Fachleute der Bundesbank damit, dass die Inflationsrate im Jahresdurchschnitt 5 Prozent erreichen könnte.” Für den Euroraum sei ebenfalls eine hohe Inflationsrate zu erwarten. “Wir müssen die Normalisierung unserer Geldpolitik im Blick behalten”, sagte der Bundesbank-Chef.
dts Nachrichtenagentur