Zivilgesellschaftliche Organisationen kündigen in Berlin Kundgebung für Frieden an

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Zahlreiche Organisationen und Vereine wollen am Sonntag an der Siegessäule in Berlin für den Frieden in der Ukraine und in ganz Europa demonstrieren. “Wir fordern die russische Regierung auf, sofort alle Angriffe einzustellen, sich aus der Ukraine zurückzuziehen und deren territoriale Integrität wieder herzustellen”, erklärte das Bündnis am Freitag in einem gemeinsamen Aufruf. Zusammengeschlossen haben sich unter anderem Verbände für Menschenrechte, für Umweltschutz, Gewerkschaften und christliche Organisationen.

Am Sonntagmittag ab 13.00 Uhr soll die zweistündige Kundgebung in Berlin stattfinden. Die Organisationen sprechen sich für ein Europa der Abrüstung, der Entspannung und der Verständigung aus, teilten sie weiter mit. Das schließe Waffenlieferungen an die Ukraine klar aus. 

Auch viele deutsche Städte wollen “Friedenszeichen” senden, wie Städtetags-Präsident Markus Lewe erklärte. Der Oberbürgermeister von Münster teilte mit, alle demokratischen Kräfte müssten “dafür einstehen, dass dieser Krieg umgehend gestoppt wird”. 

In vielen Städten würden Friedensdemonstrationen, Mahnwachen, Menschenketten oder Friedensgebete organisiert. Auf Rathäusern wehe die ukrainische Flagge, zahlreiche Gebäude würden in den ukrainischen Farben Blau-gelb angestrahlt. Die Städte bereiteten sich auch darauf vor, Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen, erklärte Lewe weiter. “Wir erwarten, dass sich Bund und Länder eng mit den Kommunen abstimmen.”

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte am Freitag ebenfalls zu Solidaritätsaktionen für die Ukraine aufgerufen. Es sei gut, dass sich überall in Deutschland Menschen auf Straßen und Plätzen versammelten, um gegen den russischen Angriff zu protestieren, sagte er in Berlin. “Der russische Präsident soll nicht eine Sekunde lang glauben, dass die Menschen in Deutschland und Europa diese brutale Gewalt einfach hinnehmen.”

Für Sonntag riefen die katholische Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zu gemeinsamen Gebeten und Friedensgottesdiensten “für die geschundene Ukraine” auf. Auch die Kirchenglocken sollten dazu am frühen Sonntagabend läuten. Ebenfalls an den Gebeten beteiligen wollte sich die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), der unter anderem orthodoxe und evangelisch-freikirchliche Kirchengemeinden angehören.

Die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus will auch auf der Kundgebung in Berlin sprechen. Sie erklärte: “Gemeinsam bringen wir unser Entsetzen und unsere Trauer vor Gott, gemeinsam beten wir für die von der Kriegsgewalt betroffenen Menschen und für mutige Schritte zum Frieden, gemeinsam bitten wir Gott, dass er die Kriegstreiber zur Umkehr bringt.”

Bereits zuvor hatten die großen Kirchen und Religionsgemeinschaften zu Friedensgebeten aufgerufen. Krieg sei “kein Mittel der internationalen Politik”, sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, vor den Freitagsgebeten.

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine sind bereits in einigen deutschen Städten Menschen für den Frieden auf die Straße gegangen, auch für Samstag sind viele Demonstrationen angekündigt. 

Quelle: AFP

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