Kiew: Russische Bodentruppen dringen aus mehreren Richtungen in Ukraine vor

Copyright POOL/AFP Michael Kappeler

Nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes sind russische Bodentruppen aus mehreren Richtungen in die Ukraine vorgedrungen. Russische Panzer und anderes schweres Gerät hätten in mehreren nördlichen Gebieten und von der annektierten Krim aus die Grenze passiert, teilte der Grenzschutz am Donnerstag mit. Koordinierte Angriffe gab es vor allem auch im Osten der Ukraine. Im Süden würden ukrainische Stellungen mit Raketensystemen und Hubschraubern attackiert, erklärte der Grenzschutz weiter. 

Drei Mitglieder der Streitkräfte seien entlang der südlichen Grenze zur Krim getötet worden, erklärte der ukrainische Grenzschutz. Es handelt sich um die ersten bestätigten Todesopfer in den Reihen der ukrainischen Armee seit Beginn des russischen Großangriffs. 

Der russische Staatschef Wladimir Putin hatte in der Nacht zum Donnerstag in einer Fernsehansprache eine “Militäroperation” in der Ukraine befohlen. Wenig später waren in mehreren ukrainischen Städten, darunter auch in der Hauptstadt Kiew sowie den Hafenstädten Mariupol und Odessa, Explosionen zu hören. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rief den Kriegszustand aus. 

“Die ukrainischen Streitkräfte führen schwere Kämpfe”, sagte Mychailo Podoliak, Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. “Wir haben Verluste”, fügte er hinzu, ohne eine Zahl zu nennen. “An mehreren Stellen wurden die russischen Streitkräfte zurückgedrängt.” 

Selenskyj berief nach Angaben seines Büros hochrangige Militärs ein, nachdem er mit US-Präsident Joe Biden und weiteren Staats- und Regierungschefs Krisentelefonate geführt hatte. Der ukrainische Armeechef Walery Saluschny sagte, der “Oberbefehlshaber” Selenskyj habe den “Befehl erteilt, dem Aggressor ein Maximum an Verlusten zuzufügen”. 

Ukrainischen Vertretern zufolge griff die russische Armee vor allem militärische Infrastruktur und Silos an. Demnach rückte sie im Norden der Ukraine fünf Kilometer weit in das Land vor. 

Quelle: AFP

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