Mit einem grundlegenden Umbau seines Teams will Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sich für die zweite Amtszeit offenbar offensiver aufstellen. Neue Leiterin des Präsidialamts werde Dörte Dinger, Steinmeiers langjährige Vertraute, berichtet der “Spiegel”.
Dinger, die dem bisherigen Amtsleiter Stephan Steinlein folgt und als erste Frau überhaupt diesen Posten bekleiden wird, kündigte an, mit dem Bundespräsidenten mehr ins Risiko gehen zu wollen. “Die zweite Amtszeit wird kein Selbstläufer, es braucht eine gute Mischung aus Bewährtem und neuen Impulsen”, sagte sie dem “Spiegel”. Sie habe ihre Rolle immer als Ratgeberin und Antreiberin verstanden, “als eine, die mehr ins Risiko geht”. Das wolle sie jetzt auch fortführen. “Ein bisschen weniger Protokoll, ein bisschen mehr Wagnis und noch mehr Bereitschaft, in die Kontroverse zu gehen.” Der Bundespräsident wolle “eine echte Brücke sein zwischen Politik und Bürgern”, so Dinger. “Dabei will ich ihm helfen.” Steinmeier gewann dem Nachrichtenmagazin zufolge zudem zwei prominente Journalisten für seine neue Mannschaft. Cerstin Gammelin, stellvertretende Leiterin der Parlamentsredaktion der “Süddeutschen Zeitung”, wird demnach Sprecherin des Bundespräsidenten und folgt auf Anna Engelke, die zurück zum NDR geht. Marc Brost, bislang Politikchef der “Zeit”, wird Redenschreiber im Präsidialamt. Die außenpolitische Abteilung soll künftig Wolfgang Silbermann verantworten, der bislang Redenschreiber war. Für die Innenpolitik bleibt Oliver Schmolke zuständig. Er soll zudem die neue Amtsleiterin Dinger vertreten. Dinger ist promovierte Politologin und arbeitete seit 2011 in verschiedenen Funktionen für Steinmeier, zuletzt als Büroleiterin des Bundespräsidenten.
dts Nachrichtenagentur