Die Zahl der Todesopfer nach den verheerenden Erdrutschen im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro ist erneut gestiegen. Die Behörden gaben die Zahl der Toten am Sonntag mit mindestens 152 an, einige Stunden zuvor waren es noch 146 gewesen. Unter den Todesopfern waren 28 Kinder.
Die Suche in der Stadt Petrópolis nach Vermissten in den Trümmern der durch die Erdmassen zerstörten Häuser dauerte am gesamten Wochenende an. Fünf Tage nach dem Unglück gab es aber kaum noch Hoffnung, Überlebende zu finden. Vermisst wurden am Sonntag nach Angaben der Polizei noch 165 Menschen. Kurz nach der Katastrophe waren 24 Menschen lebend aus den Trümmern und Erdmassen geborgen worden.
Papst Franziskus brachte sein Mitgefühl mit den Opfern zum Ausdruck. Bei seinem Angelus-Gebet am Sonntag im Vatikan verwies er auf Naturkatastrophen und nannte explizit das “verwüstete” Petrópolis.
Sintflutartige Regenfälle hatten das Unglück am Dienstag ausgelöst. Straßen wurden zu reißenden Flüssen, Häuser und Autos mitgerissen oder vom Schlamm verschüttet. Staatschef Jair Bolsonaro sagte am Freitag bei einem Besuch in Petrópolis, die Zerstörungen böten ein “Bild fast wie im Krieg”.
Petrópolis liegt in den Bergen des Bundesstaats Rio de Janeiro. In der Stadt steht die Sommerresidenz des früheren kaiserlichen Hofes von Brasilien. Im Januar 2011 waren in der Bergregion mehr als 900 Menschen ums Leben gekommen, als heftige Regenfälle Überschwemmungen und Erdrutsche verursachten.
Bereits Anfang dieses Monats hatte es in Brasilien Erdrutsche und Überschwemmungen nach starken Regenfällen gegeben. Dabei wurden im Bundesstaat São Paulo 28 Menschen getötet. In den vergangenen drei Monaten kam es zudem in den Bundesstaaten Bahia im Nordosten und Minas Gerais im Südosten zu heftigen Regenfällen mit dutzenden Todesopfern.
Quelle: AFP