Einzelhandel will Förderung für mehr Klimaschutz in Läden

Supermarkt (Archiv)

Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE) will verstärkt in den Klimaschutz investieren, auch um Energiekosten zu senken. “Der Einzelhandel ist mit seinen 300.000 Handelsunternehmen der drittgrößte Energieverbraucher in Deutschland”, sagte Stefan Genth den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben).

Entsprechend sei man stark betroffen. Zur Finanzierung einer Klimaoffensive seien jedoch staatliche Hilfen und Anreize notwendig. Durch Modernisierungen wie bessere Schaufenster, optimierte Beleuchtung oder Photovoltaik auf Ladendächern könnte viel Energie eingespart werden, sagte Genth: “Da gibt es große Potenziale, nicht nur bei Neubauten.” “Wie im Wohnungsbau könnte der Staat dazu ein Sonderabschreibungsprogramm für den Handel in den Innenstädten auflegen, das Investitionen in den Klimaschutz fördert”, schlägt Genth vor. “Wichtig wäre zudem die Befreiung von der EEG-Umlage für den Handel. Zudem sollte die Digitalisierung im Handel mit einem Fonds von 100 Millionen Euro vorangebracht werden.” Er hofft, dass es künftig keine 2G-Auflagen mehr für den Handel geben wird, da diese keinen gesundheitliche Nutzen in der Pandemie-Bekämpfung bringen. “Unwirksame Maßnahmen wie 2G-Regeln im Handel sollten für immer aus dem Sanitätskasten gestrichen werden”, fordert der HDE-Chef. “Man hat die 2G-Regeln im Handel genutzt, um Ungeimpfte zum Impfen zu bringen – doch dieses Konzept ist nicht aufgegangen. Der hohe wirtschaftliche Schaden im Handel steht keinem gesundheitlichen Nutzen gegenüber.” Einen Run auf die Geschäfte erwartet der Einzelhandel nach dem Wegfall der 2G-Auflagen nicht: “Wir gehen davon aus, dass jetzt wieder mehr Menschen zum Einkaufen in die Innenstädte kommen”, so Genth. Die Kauflust und Geld seien vorhanden. “Doch einen Ansturm erwarten wir nicht.” Der HDE-Chef erwartet künftig wieder mehr Ladenvielfalt in den Innenstädten. Im Zuge der Pandemie seien die Mietpreise teilweise gesunken. “Ich bin mir sicher, dass wir den Peak der Höchstmieten in 1A-Lagen überschritten haben. Das war wirtschaftlich auch nicht mehr gesund”, sagte Genth. Selbst die großen Konzerne dünnten ihr Filialnetz aus und überprüften jeden Standort. Umsatzabhängige Mieten würden künftig eine größere Rolle spielen. “Durch diese Rückbesinnung hoffe ich, dass wir auch wieder mehr Vielfalt in die Innenstädte bekommen”, so der Branchenvertreter.

dts Nachrichtenagentur

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