Mindestens fünf Tote bei Sturmtief in Europa

Copyright AFP/Archiv JENS SCHLUETER

Bei dem Sturmtief in Europa sind am Donnerstag mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. In Polen starben mindestens drei Menschen, in Deutschland wurden zwei Autofahrer von umstürzenden Bäumen erschlagen. In Großbritannien wurde angesichts eines über den Atlantik heranziehenden Sturms die seltene Alarmstufe “Rot” ausgerufen. “Eunice” sollte am Freitagmorgen im Südwesten auf das britische Festland treffen, die Armee wurde in Alarmbereitschaft versetzt.

In Polen beschädigte der Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 125 Kilometern pro Stunde etwa 500 Häuser schwer, indem er beispielsweise Dächer abriss. Hunderte Bäume stürzten um. In 324.000 Haushalten im ganzen Land fiel der Strom aus.

Zwei Arbeiter starben und zwei weitere wurden verletzt, als der Sturm auf einer Baustelle in Krakau einen Kran umwarf. Ein weiterer Mann wurde im Westen Polens von einem Baum erschlagen, der auf sein Auto stürzte.

Auch in Tschechien gab es enorme Verkehrsbehinderungen durch den Sturm. Mehr als 300.000 Haushalte waren ohne Strom. Es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 181 Stundenkilometern gemessen.

In den Niederlanden gab es ebenfalls Verkehrsbehinderungen, zahlreiche Verbindungen bei der Bahn wurden abgesagt. Am Amsterdamer Flughafen Schiphol kam es zu Verspätungen. Auch in Deutschland hatte der Sturm zu großflächigen Störungen im Bahnverkehr geführt.

Auf einer Landstraße bei Bad Bevensen in Niedersachsen wurde laut Polizei ein 37-jähriger Autofahrer während der Fahrt von einem umstürzenden Baum getroffen. Er starb in seinem Fahrzeug. Auch in Sachsen-Anhalt wurde auf einer Landstraße bei Schwenda im Landkreis Mansfeld-Südharz ein Auto von einem umstürzenden Baum getroffen. Der 55-jährige Fahrer starb noch an der Unfallstelle.

In Großbritannien bestehe Lebensgefahr, erklärte der britische Wetterdienst am Donnerstag. “Eunice” werde am Freitag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern die britische Küste erreichen. 

Besonders betroffen sein werden den Vorhersagen zufolge Cornwall, die englische Südwestküste und der Süden von Wales – für all diese Regionen wurde die Warnstufe “Rot” ausgegeben. Laut Wetterdienst wird “extrem starker Wind” erwartet. Es drohten “gefährliche Zustände”, unter anderem könnten Häuserdächer abgedeckt, Bäume entwurzelt und Stromleitungen zerstört werden. 

Die britische Regierung berief ein Krisentreffen ihres Notfallkomitees ein. Dabei sollte es auch um die Folgen des Sturmtiefs gehen, das am Mittwoch in Schottland und im Norden von England für weitreichende Stromausfälle gesorgt hatte. 

Der britische Thronfolger Prinz Charles sagte wegen der Sturmwarnung einen für Freitag geplanten Besuch im Süden von Wales ab. Die dortigen Behörden kündigten die vorsorgliche Einstellung des Bahnverkehrs an. Auch in Irland warnten die Behörden wegen “Eunice” vor “schwerem und Schäden verursachenden Wind”.

Für den Norden und Nordwesten Frankreichs wurden ebenfalls Sturmwarnungen ausgegeben. Laut dem Wetterdienst Météo France wurden für Freitagnachmittag Böen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 140 Stundenkilometern erwartet. An der Küste wurde vor hohem Wellengang gewarnt. Die Behörden rechnen durch den Sturm mit Beeinträchtigungen im Bahn- und Flugverkehr sowie mit Ausfällen im Strom- und Telefonnetz.

Auch Belgien stellte sich auf die Ankunft von “Eunice” ein. An der Küste wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Stundenkilometern erwartet.

Quelle: AFP

Aktuelle Beiträge

Exklusiv Interviews

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Ihre E-Mail-Adresse wird nur für Werbe-E-Mails und kritische Nachrichtenankündigungen verwendet.