Prinz Andrew erzielt in Missbrauchsverfahren Einigung mit Klägerin Giuffre

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Der britische Prinz Andrew hat in dem Missbrauchsverfahren in New York eine außergerichtliche Einigung mit der Klägerin Virginia Giuffre erzielt. Giuffres Anwalt David Boies gab die “Grundsatzvereinbarung” am Dienstag in einem Schreiben an das zuständige New Yorker Bundesgericht bekannt. Damit ist ein Zivilprozess gegen den zweiten Sohn von Queen Elizabeth II. aller Voraussicht nach vom Tisch.

Wieviel Prinz Andrew an Giuffre zahlen wird, wurde in dem Gerichtsdokument nicht öffentlich gemacht. Der 61-Jährige will demnach aber eine “bedeutende Spende” an eine von der 38-Jährigen gegründete Organisation zugunsten von Missbrauchsopfern machen.

In dem Dokument räumt Prinz Andrew kein Fehlverhalten gegenüber Giuffre ein, die ihm vorwirft, sie als Minderjährige sexuell missbraucht zu haben. Er “bedauert” demnach aber seine früheren Verbindungen zum 2019 verstorbenen US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. “Es ist bekannt, dass Jeffrey Epstein im Verlauf vieler Jahre Sexhandel mit zahllosen jungen Mädchen betrieben hat”, heißt es in dem Dokument. Prinz Andrew räumt auch ein, dass Giuffre als “Missbrauchsopfer und infolge unfairer öffentlicher Attacken gelitten” habe.

Giuffre gibt an, 2001 im Alter von 17 Jahren von Prinz Andrew mehrfach sexuell missbraucht worden zu sein, unter anderem in Epsteins Luxusbleibe in New York. Sie sei damals von Epstein an den Royal “ausgeliehen” worden. Giuffre verlangte deswegen von dem Royal Schadenersatz in nicht genannter Höhe.

Prinz Andrew hat die Vorwürfe wiederholt entschieden zurückgewiesen. Wegen der Anschuldigungen und seiner früheren Kontakte zu Epstein gab er allerdings bereits 2019 seine royalen Pflichten auf und zog sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. 

Im Januar verlor er dann seine militärischen Titel und seine royalen Schirmherrschaften. Zuvor hatte der zuständige New Yorker Richter einen Antrag des Prinzen auf eine Abweisung von Giuffres Klage abgelehnt.

Der Fall Epstein und Prinz Andrews Verwicklung in den Skandal sorgen schon seit Jahren für Schlagzeilen. Der bereits 2008 wegen Sexualverbrechen verurteilte Epstein war im August 2019 nach einer erneuten Festnahme tot in seiner New Yorker Gefängniszelle gefunden worden. Nach Angaben der Behörden nahm der bestens vernetzte Finanzinvestor und Multimillionär sich das Leben.

Epsteins langjährige Vertraute Ghislaine Maxwell – eine gute Bekannte von Prinz Andrew – wurde Ende Dezember in einem Gerichtsverfahren in New York von den Geschworenen wegen Sexhandels schuldig gesprochen. Laut Anklage hatte die Britin über Jahre systematisch Minderjährige für Epstein rekrutiert, die von diesem dann sexuell missbraucht wurden.

Quelle: AFP

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