Im vergangenen Jahr kamen mehr Migranten aus der Türkei an der Hunderte Kilometer entfernten italienischen Küste an als in Griechenland. 12.916 waren es laut einem Bericht der Grenzschutzagentur Frontex an die EU-Migrationsbehörden, über den die “Welt” berichtet.
Rund 9.000 Menschen wurden demnach in den letzten vier Monaten des Jahres in Italien festgestellt. Griechenland registrierte demnach hingegen im gesamten Jahr nur 7.433 illegale Einreisen aus der Türkei, darunter fast die Hälfte (3.571) auf dem Seeweg und etwas mehr als die Hälfte (3.872) über die Landgrenze. Laut dem Frontex-Bericht führten nicht nur die “intensivierten Grenzschutzmaßnahmen der griechischen Behörden”, sondern auch der “verstärkte Einsatz der türkischen Küstenwache” zu den “Ausweichbewegungen”, etwa nach Italien. Viel mehr Migranten setzen aber demnach von den nordafrikanischen Küsten nach Italien über, vor allem aus Libyen (32.000 Menschen). Insgesamt wurden 2021 in Italien demnach rund 67.500 illegale Anlandungen festgestellt, fast doppelt so viele wie im ersten Jahr der Coronakrise 2020 (34.000). 2019 war die Lage noch relativ ruhig (11.500). Die wichtigsten Nationalitäten unter den in Italien festgestellten Migranten waren laut dem Frontex-Bericht Tunesien (23 Prozent), Ägypten und Bangladesch (jeweils zwölf Prozent), Schutzsuchende aus diesen Ländern werden weit überwiegend nicht als schutzberechtigt anerkannt.
dts Nachrichtenagentur