Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), hat angesichts der unklaren Situation in Mali eine verkürzte Mandatsverlängerung vorgeschlagen. “Möglich wäre eine Mandatsverlängerung für wenige Monate, um dann eine endgültige Entscheidung zu treffen: Bleiben oder gehen wir?”, sagte die FDP-Politikerin der “Rheinischen Post” (Mittwoch).
Sie erinnerte daran, dass die Europäer in Mali keine Besatzer seien, sondern gebeten worden seien, die malische Armee zu unterstützen und die Region stabilisieren zu helfen. Der Unions-Europa-Experte Günther Kriechbaum warnte vor einem unkoordinierten Abzug aus dem westafrikanischen Land. “Das Beispiel Afghanistan hat uns allen vor Augen geführt, wozu ein überhasteter und nicht abgesprochener Alleingang führen kann”, gab Kriechbaum zu bedenken. Eine Wiederholung in Mali müsse unbedingt verhindert werden.
Bei den Mali-Einsätzen der Vereinten Nationen und der Europäischen Union stecke die Bundeswehr in einer Zwickmühle. Einen Abzug könnten islamistische Terroristen und kriminelle Banden ausnutzen. Andererseits verweigere die Militärregierung in Mali zunehmend die Zusammenarbeit und behindere den Militäreinsatz der Europäer. Deshalb halte er es für richtig, beim EU-Afrika-Gipfel in der kommenden Woche über “neue Einsatzformen” zu beraten.
dts Nachrichtenagentur