Der Siemens-Konzern verkauft seine Post- und Paketsparte. Wie der Technologiekonzern am Mittwoch in München mitteilte, wurde der Verkauf an den internationalen Technologiekonzern Körber vereinbart. Der Kaufpreis beträgt demnach 1,15 Milliarden Euro. Vorstand und Aufsichtsrat der Siemens AG hätten der Transaktion, die im Laufe dieses Jahres abgeschlossen werden solle, bereits zugestimmt. Die Genehmigung durch die Behörden stehe noch aus.
“Wir schärfen und optimieren kontinuierlich unser Portfolio, um Siemens als fokussiertes Technologieunternehmen weiter zu stärken”, erklärte Roland Busch, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG. Körber sei der “ideale neue Eigentümer für das Post- und Paketgeschäft”. Das Geschäft mit Flughafenlogistik werde aber bei Siemens bleiben.
Körber erklärte in Hamburg, “als ein führender Anbieter in Europa mit einer starken Marktpräsenz in Nordamerika und einem Standbein im schnell wachsenden chinesischen Markt” sei das Post- und Paketgeschäft von Siemens Logistics “ideal für weiteres Wachstum”. Körber erweitere mit dem Kauf sein Angebot im Geschäftsbereich Lieferketten.
Das Wachstum im Online-Handel und das veränderte Verbraucherverhalten trieben die Nachfrage nach Automatisierung und Digitalisierung in der gesamten Lieferkette und insbesondere in der Paketverarbeitung weiter voran, erklärte Körber. Das Paketaufkommen nehme rapide zu. Gleichzeitig stiegen die Zustellanforderungen und der Druck, die Transportzeiten immer weiter zu verkürzen. “Dem begegnet das Post- und Paketgeschäft von Siemens Logistics mit einer Reihe von Produkten und Lösungen zur Unterstützung von Hubs und End-to-End-Netzwerkprozessen”, begründete Körber sein Kaufinteresse.
Das Post- und Paketgeschäft der Siemens Logistics GmbH umfasst Planung, Konstruktion, Fertigung, Vertrieb, Installation und Inbetriebnahme sowie Wartung und weitere Dienstleistungen für Produkte und Lösungen in der Post- und Paketautomatisierung. Mit rund 1200 Beschäftigten erwirtschaftet es einen Jahresumsatz von rund 500 Millionen Euro.
Quelle: AFP