Nationalspieler Robin Gosens blickt mit getrübter Vorfreude auf eine mögliche Teilnahme an der Fußball-WM in Katar. “Ich gehe ja nicht blind durchs Leben und bekomme sehr wohl mit, was in diesem Land passiert ist, um ein paar Stadien zu bauen”, sagte er dem “Kicker”.
Er mache sich Gedanken. Auf der einen Seite gehe es um einen großen Kindheitstraum und die vielleicht einmalige Chance, an einer Weltmeisterschaft teilzunehmen, auf der anderen Seite sei dieses Turnier ausgerechnet in Katar. “Man kann sich nicht so richtig darauf freuen, weil so viele andere Themen eine Rolle spielen, die mich tangieren”, so Gosens. “Dass man auf eine WM nicht voller Vorfreude hinfiebern kann, finde ich wirklich bitter.” Einen möglichen Boykott sieht er aber mit Skepsis. Er wisse nicht, “ob ein Boykott noch etwas bringt”. Stattdessen könne man die Plattform nutzen, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. “Klar, man kann erst gar nicht hinfahren und damit ein Zeichen setzen. Man kann aber auch diesen einen Monat nutzen, um Botschaften zu senden.”
In welcher Form dies geschehen könne, wisse er aber noch nicht.
dts Nachrichtenagentur