In Deutschland sind bislang 402 Polizeibeamte im Dienst von Straftätern tödlich verletzt worden. Davon waren 366 Schutz- und 36 Kriminalpolizisten, berichtet die “Welt” (Samstagausgabe) unter Berufung auf Zahlen der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) für den Zeitraum 1945 (östliche Bundesländer ab 1991) bis 2021.
Sie stützt sich dabei auf Daten der Deutschen Hochschule der Polizei. Laut einer Umfrage der Gewerkschaft in ihren Landesverbänden gab es 2021 keinen Polizistenmord. Generell lässt sich aber feststellen, dass das Delikt “Mord/Totschlag” seit Jahrzehnten im einstelligen oder manchmal auch im zweistelligen Bereich pro Jahr bleibt. Häufig werden Polizisten bei Einsätzen durch Schusswaffen getötet. Für den DPolG-Vorsitzenden Rainer Wendt zeigen die Zahlen, dass die jüngste Tat in Rheinland-Pfalz kein Einzelfall ist. “Gewalt gegen die Polizei steigt belegbar seit Jahren, sie wird brutaler und unkalkulierbarer”, sagte Wendt der “Welt”. Der Doppelmord an einer 24-jährigen Polizeianwärterin und einem 29-jährigen Polizeioberkommissar bei einer Verkehrskontrolle im Landkreis Kusel mache deutlich, dass die Hemmschwelle gesunken sei, eine Waffe zu ziehen und damit auf Beamte zu schießen. “Diese ist in den letzten Jahren immer niedriger geworden. Schon in völlig alltäglichen Situationen und ohne erkennbaren Anlass werden Gewehre, Pistolen, Messer und andere Waffen gegen die Repräsentanten des Staates eingesetzt”, so Wendt. Die Bundespolizei verzeichnet seit dem Jahr 1963 insgesamt 50 Grenzschützer und Polizisten, die im Dienst ums Leben kamen. “Das umfasst verschiedene Todesumstände wie Unfälle, aber auch mit Schusswaffen geführte Angriffe, zum Beispiel auf Personenschützer in weltweiten Krisenregionen eingesetzte Polizisten”, teilte das Bundespolizeipräsidium in Potsdam auf Anfrage mit.
dts Nachrichtenagentur