Mehrheit gegen Waffenlieferungen aus Deutschland an Ukraine

Ukrainische Flagge auf dem Parlament in Kiew

Eine Mehrheit der Bundesbürger ist gegen Waffenlieferungen aus Deutschland an die Ukraine. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Infratest für den ARD-“Deutschlandtrend”.

Demnach hielten 71 Prozent der Befragten Waffenlieferungen von Deutschland in die Ukraine momentan für falsch, 20 Prozent fänden sie richtig. Waffenlieferungen werden von allen Partei-Anhängerschaften abgelehnt. Größeren Rückhalt fänden derzeit mit 43 Prozent neue Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Zugleich spricht sich die Hälfte der Bundesbürger (51 Prozent) für ein Angebot von NATO-Sicherheitsgarantien an Russland aus. So sehr sich die Deutschen offen zeigen für neue Wirtschaftssanktionen gegen Russland, an dem gemeinsamen Projekt Nord Stream 2 möchte eine Mehrheit von 57 Prozent (-3 im Vgl. zu Januar 2022) festhalten. Ablehnend äußern sich zum Projekt nach wie vor am ehesten die Anhänger der Grünen (41:48 Prozent). Ebenso findet Nord Stream 2 in Ostdeutschland (71:20 Prozent) unverändert einen deutlich größeren Rückhalt als im Westen der Republik (53:32 Prozent). Hinsichtlich der möglichen Konsequenzen des Ukraine-Konflikts für die Gasversorgung in Deutschland sind sich die Bundesbürger derzeit allerdings uneins. Die Hälfte (48 Prozent), darunter insbesondere Haushalte mit geringeren Einkommen, sind durchaus in Sorge, dass es zu Engpässen kommen könnte, fast ebenso viele (47 Prozent) teilen diese Sorge nicht. Die momentane Situation in der Welt wertet über die Hälfte der Bundesbürger (54 Prozent) als bedrohlich für Deutschland, vier von zehn (42 Prozent) teilen diese Bedrohungseinschätzung dagegen nicht. Auf dem Höhepunkt der Ukraine-Krise 2014 (Oktober: 62 Prozent) wie auch 2017 beim Wiederaufflammen der russisch-ukrainischen Spannungen (Dezember: 61 Prozent) hatten jeweils sechs von zehn Wahlberechtigten die außenpolitische Lage für Deutschland als bedrohlich beschrieben. Für die Erhebung befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest insgesamt 1.339 Personen vom 31. Januar bis 2. Februar 2022.

dts Nachrichtenagentur

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