Trotz der Corona-Pandemie haben im vergangenen Jahr in NRW deutlich mehr Flüchtlinge eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung als noch im Vorjahr. Dies liege an der “vorbildlichen Integrationsinfrastruktur” in Nordrhein-Westfalen, sagte Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) der “Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung” (Freitagausgabe).
Laut einer Hochrechnung der Bundesagentur für Arbeit waren im November 2021 in Nordrhein-Westfalen 109.400 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, die aus den wichtigsten nichteuropäischen Asylherkunftsländern Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien stammten. Das sind rund 20 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Man habe vor der Pandemie die Sorge gehabt, dass eine konjunkturelle Krise die gute Entwicklung bei der Integration geflüchteter Menschen in den Arbeitsmarkt seit 2015 zurückdrehen könnte, sagte Torsten Withake, Geschäftsführer der Regionaldirektion NRW der Arbeitsagentur, der NRZ. “Jetzt, mit der Erfahrung der Pandemie, muss man sagen: Diese Sorge war unbegründet”, so Withake. Es sei beeindruckend, welches Engagement Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen für ihre Mitarbeiter aufbrächten und wie “intensiv Beschäftigte und auch Arbeitsuchende die deutsche Sprache und den Umgang im Miteinander” mit den neuen Kollegen gelernt hätten.
Was in der Wirtschaft für Integration geleistet werde, könne “man gar nicht überschätzen”. Die Zuwächse in NRW liegen über dem Bundesschnitt. Bundesweit stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Flüchtlinge zwischen November 2020 und November 2021 um 16,6 Prozent und liegt aktuell bei rund 465.700. Minister Stamp sagte der NRZ, die Entwicklung zeige, “dass die Integration in den Arbeitsmarkt funktioniert”. Man werde in NRW mit dem Kommunalen Integrationsmanagement insbesondere bei der Berufsqualifikation “gezielt nachsteuern, so dass noch mehr Menschen einen Arbeitsplatz finden.”
Der FDP-Politiker weiter: “Wir sind auch in Zukunft auf gesteuerte Zuwanderung angewiesen.”
dts Nachrichtenagentur