Bei den schwersten Überschwemmungen seit zwei Jahrzehnten sind in Ecuadors Hauptstadt Quito mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen. 16 Menschen würden noch vermisst, sechs von 46 Verletzten befänden sich in Lebensgefahr, teilten die Behörden am Dienstag mit. Nach Angaben von Bürgermeister Santiago Guarderas fielen allein am Montag 75 Liter Regen pro Quadratmeter. Eine mächtige Flutwelle traf unter anderem einen Sportplatz mitten während eines Volleyball-Trainings.
Die Überschwemmungen begannen am Montag an den Hängen des Vulkans Pichincha, der Ecuadors Hauptstadt überragt. Aufnahmen örtlicher Medien zeigten, wie die schlammigen Wassermassen die Straßen Quitos erreichen, während Retter den Einwohnern helfen, sich in Sicherheit zu bringen. Autos wurden von Geröll und Schlamm verschlungen, Häuser überschwemmt. Auch die Stromversorgung brach zusammen.
Laut Bürgermeister Guarderas brachte der sintflutartige Regen ein Auffangbecken am Hang des Vulkans zum Überlaufen. Eine ein Kilometer lange Flutwelle ergoss sich daraufhin über einen Sportplatz, auf dem Volleyballspieler gerade vor den Augen von Zuschauern trainierten. Wie viele von ihnen unter den Opfern waren, blieb zunächst unklar.
Guarderas zufolge war seit 2003 nicht mehr so viel Regen gefallen wie am Montag. Soldaten wurden mobilisiert, um den Rettungskräften bei den Aufräum- und Bergungsarbeiten zu helfen.
Seit Oktober haben schwere Regenfälle 22 der 24 Provinzen des südamerikanischen Landes heimgesucht. Dabei wurden bis Sonntag laut dem Katastrophenschutz mindestens 18 Menschen getötet und 24 weitere verletzt. Wissenschaftler warnen schon seit längerem, dass der Klimawandel das Risiko von Starkregen weltweit erhöht.
Quelle: AFP