Der Klima-Experte der Europa-Grünen, Michael Bloss, hat die Pläne der EU-Kommission zur Einstufung von Atomkraft und Erdgas als nachhaltige Energieformen als “kaputten Kompass” für den Klimaschutz kritisiert. Es handle sich um einen “massiven Etikettenschwindel”, sagte der Europaabgeordnete dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Mittwochausgaben).
“Ich muss ja nicht einmal ein Grüner sein, um zu verstehen, dass Pommes kein Salat ist”, so Bloss. Europas Siegel für nachhaltige Finanzinvestitionen sollte einen Boom bei den erneuerbaren Energien auslösen, sagte der Abgeordnete. Stattdessen würden damit alte Atommeiler repariert oder neue gebaut. “Das bringt die Energiewende ins Schlingern und ist das Gegenteil von dem, was wir brauchen”, kritisierte der Grünen-Politiker.
Einen “kaputten Kompass, der keine Richtung anzeigt”, brauche niemand. Die EU-Kommission will an diesem Mittwoch ihre Pläne zur sogenannten Taxonomie vorlegen. Das ist eine Art Katalog für klimafreundlich Finanzinvestitionen, die den Kampf gegen den Klimawandel unterstützen sollen.
dts Nachrichtenagentur