Das Studentenwerk warnt wegen des vorzeitigen Stopps von KfW-Förderungen für energieeffizientes Bauen und Sanieren vor dem Wegfall neuer Wohnheimplätze. Damit “tritt die Bundesregierung brutal auf die Bremse beim Bau von Studierendenwohnheimen”, sagte der Generalsekretär des Studentenwerks, Matthias Anbuhl, dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Sonntagausgaben).
“Rund 2.700 neue, bezahlbare Wohnheimplätze bei den Studierendenwerken stehen über Nacht auf der Kippe”, fügte er hinzu. “Damit wird das im Koalitionsvertrag verbriefte Ziel der Ampel-Koalition konterkariert, mehr bezahlbaren Wohnraum für Studierende zu schaffen.” Die Bundesregierung müsse deshalb kurzfristig helfen, forderte Anbuhl. “Die Studierenden- und Studentenwerke benötigen Planungssicherheit für den Neubau von Wohnheimen”, sagte der Generalsekretär. Die Bundesregierung solle den Förderstopp zurücknehmen und zumindest alle vor dem 31. Januar 2022 eingereichten Anträge auf ihre Förderfähigkeit prüfen und möglichst positiv bescheiden, forderte er. Dies gelte erst Recht, da manche Anträge im Vorfeld bereits konkret mit der KfW abgesprochen worden seien. “Die Konsequenzen wären sonst fatal”, sagte Anbuhl. “Der Wohnungsmangel in den Hochschulstädten wird sich verschärfen, und die freie Wahl des Studienorts droht abhängig zu werden vom Geldbeutel der Eltern.” Der Generalsekretär des Studentenwerks sagte: “Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in den Hochschulstädten ist ein Riesenproblem.” Es gebe eine fatale Schere. Die Zahl der von Bund und Ländern gemeinsam finanzierten Studienplätze sei seit 2007 um 52 Prozent gestiegen, bei der Zahl der staatlich geförderten Wohnheimplätze seien es nur neun Prozent. Die durchschnittliche Warmmiete in einem Wohnheim des Studierendenwerks betrage 263 Euro im Monat, so Anbuhl.
Auf dem freien Wohnungsmarkt müssten Studierende gemäß des MLP-Studentenwohnreports 2021 in einer Stadt wie München für eine Wohnung 802 Euro im Monat zahlen, in Stuttgart 750, in Köln 663.
dts Nachrichtenagentur