Der designierte Grünen-Chef Omid Nouripour sieht sich und Co-Chefin Ricarda Lang nach ihrer Wahl als Scharnier zwischen Partei und Regierung. “Die Ehrenamtlichen müssen wissen, warum hier Kompromisse gemacht worden sind – die wird es geben. Und die müssen wissen, wo es am Ende hingeht, was die langfristige Perspektive ist”, sagte er der ARD am Samstag.
“Und die Hauptamtlichen müssen ein offenes Ohr haben für die Belange, für die Empfindungen, für die Kritik, für die Impulse, für die Vorschläge der Ehrenamtlichen”, so Nouripour. Es gehe darum, dass man als Regierung liefere. “Und da werden wir helfen müssen unseren Leuten in der Regierung, die einen riesigen Druck haben. Aber wir werden natürlich auch die Stimme der Partei sein, wo es darum geht, dass das eigene Profil nach vorne gestellt wird”, sagte er. Bezüglich steigender Energiepreise drängte er auf einen sozialen Ausgleich statt eine Reduktion des Klimaschutzes. “Deshalb gibt es jetzt einen Heizkostenzuschuss. Das müssen wir jetzt gucken, dass wir so schnell wie möglich die EEG-Umlage abschaffen, damit so schnell wie möglich auch die Energiepreise ein Stückchen runtergehen”, so Nouripour. Aber am Ende des Tages werde man sich von fossilen Energieträgern verabschieden. “Die einzige Antwort auf diese Energiepreise langfristig, ohne dass ich jetzt ausschweigen will, dass wir kurzfristige Maßnahmen brauchen, ist erneuerbare Ausnahmen. Was anderes hilft nicht”, so der designierte Grünen-Vorsitzende.
dts Nachrichtenagentur