Ukrainischer Botschafter bekräftigt Forderung nach deutschen Waffenlieferungen

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Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat seine Forderung nach deutschen Waffenlieferungen bekräftigt. Angesichts des massiven russischen Truppenaufmarsches an der Grenze zu seinem Land sprach der Diplomat am Dienstag im ZDF-“Morgenmagazin” von der “größten Gefahr seit dem Zweiten Weltkrieg”. Als Nicht-Nato-Mitglied stehe die Ukraine in dem Konflikt “allein” da. Er hoffe, deshalb “dass die Deutschen aufgerüttelt werden”.

Die Regierung in Kiew fordert in dem Konflikt mit Russland seit längerem Defensivwaffen von Deutschland. Die Bundesregierung lehnt dies mit Verweis auf eine restriktive Rüstungspolitik, die Waffenlieferungen in Krisengebiete ausschließt, ab. 

Melnyk forderte die Ampel-Koalition im ZDF-“Morgenmagazin” dazu auf, ihre “parteipolitischen Bedenken” abzulegen und erinnerte an den “Krieg” in der Ostukraine, der seit fast acht Jahren andauere. An der sogenannten Kontaktlinie gebe es “jeden Tag” verletzte Soldaten oder Zivilisten. “Für die Deutschen ist das anscheinend bis heute nicht angekommen. Wir müssen handeln, um einen noch größeren Krieg zu verhindern”, mahnte Melnyk. 

Der Botschafter betonte weiter, dass sein Land den Donbass “nicht mit Gewalt zurückerobern” wolle. Ziel sei es vielmehr, den Konflikt diplomatisch zu lösen. Dazu müsse auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf Russlands Präsident Wladimir Putin einwirken und “präventive Sanktionen” gegen Moskau verhängen.

In der Ostukraine kämpfen seit 2014 prorussische Separatisten gegen die ukrainische Armee. Kiew und der Westen werfen Moskau die militärische Unterstützung der Separatisten vor, was der Kreml bestreitet. In dem Konflikt wurden bereits mehr als 13.000 Menschen getötet.

In den vergangenen Wochen hat Russland an der ukrainischen Grenze zehntausende Soldaten zusammengezogen. Der Westen befürchtet deshalb einen möglichen Einmarsch Russlands ins Nachbarland.

Quelle: AFP

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