Fast ein Drittel der Menschen in Deutschland schätzt das eigene Corona-Infektionsrisiko als hoch ein. Besonders 40- bis 59-Jährige glauben nicht, sich vor einer Ansteckung schützen zu können, wie aus dem am Montag veröffentlichten aktuellen Corona-Monitor des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hervorgeht. Demnach verdoppelte sich der Anteil derjenigen, die ihr Risiko für hoch halten, seit dem Beginn der vierten Welle im Oktober von 14 Prozent auf 30 Prozent nahezu.
Als mögliches Ansteckungsrisiko werde vor allem die Nähe zu anderen Menschen gesehen. Demnach bewerten 67 Prozent der Befragten die Wahrscheinlichkeit, sich durch nahen Kontakt anzustecken, als hoch. 42 Prozent der Menschen glauben, dass Schmierinfektionen über Türklinken ein hohes Risiko bergen. Eine Ansteckung auf diesem Weg sei jedoch unwahrscheinlich, weil Coronaviren auf trockenen Oberflächen nicht lange aktiv bleiben.
Um sich selbst vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen, trugen 94 Prozent der Befragten in den vergangenen zwei Wochen nach eigenen Angaben einen Mund-Nasen-Schutz. 74 Prozent der Menschen in Deutschland hätten auf mehr Abstand geachtet. Rund zwei Drittel gaben an, sich durch gründlicheres Händewaschen, häufigeres Lüften oder durch Tests schützen zu wollen.
Auf das Coronavirus testen ließen sich laut BfR-Umfrage am häufigsten Menschen unter 40 Jahren: In dieser Gruppe traf das auf 81 Prozent der Befragten zu. Bei den über 60-Jährigen war dieser Anteil mit 47 Prozent am niedrigsten. Gleichzeitig seien sich die Menschen in dieser Altersgruppe am sichersten, eine Ansteckung vermeiden zu können.
Für den wiederkehrenden Corona-Monitor des BfR wurden erstmals zwischen Ende März und Ende Mai 2020 pro Woche 500 zufällig ausgesuchte Menschen telefonisch befragt. Seit Juni 2020 wird die Befragung alle zwei Wochen mit je tausend Teilnehmern wiederholt.
Quelle: AFP