Uniformierte Soldaten haben am Montag im Staatsfernsehen eine Machtübernahme durch das Militär in Burkina Faso verkündet. Die Regierung sei abgesetzt und das Parlament aufgelöst worden, sagten die Soldaten. Die Lage in dem westafrikanischen Land ist unübersichtlich, der Verbleib von Präsident Roch Marc Christian Kaboré war nach einer Meuterei von Soldaten unklar.
Aus Sicherheitskreisen hatte es am Montagmorgen geheißen, der Präsidenten und weitere Mitglieder seiner Regierung seien festgenommen und in eine Kaserne in der Hauptstadt Ouagadougou gebracht worden. Aus Regierungskreisen hieß es jedoch später, es sei gelungen, den Staatschef am Sonntagabend vor der Ankunft der Soldaten aus seiner Residenz zu holen.
Die Regierungspartei sprach von einem vereitelten Attentat auf den Staatschef und auf einen Minister. Der Aufenthaltsort von Kaboré blieb unbekannt.
Bereits am Wochenende hatte es heftige Proteste gegen die Regierung und Aufstände in mehreren Kasernen des Landes gegeben. Das Militär wirft Kaboré vor, im Kampf gegen radikalislamische Milizen versagt zu haben.
In ihrer im Fernsehen und auf Facebook verbreiteten Videobotschaft verkündeten die Soldaten, dass die Grenzen geschlossen würden. Sie versprachen eine “Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung” innerhalb einer “angemessenen Zeit”.
Quelle: AFP