Die Chefin der Ärztegewerkschaft Marburger Bund spricht sich dafür aus, die Bundesbürger im Rahmen der geplanten Impfpflicht auf drei Impfungen zu verpflichten. “Als geimpft im Sinne einer solchen Nachweispflicht kann nur gelten, wer auch eine Drittimpfung bekommen hat”, sagte Susanne Johna den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben).
“Wir wissen inzwischen, dass eine Impfung erst dann als vollständig gelten kann, wenn drei Impfungen stattgefunden haben.” Es sollte allerdings Übergangsregeln geben, um den Menschen Zeit zu geben, sich mit den üblichen Abständen vollständig impfen zu lassen, so Johna. Zudem solle eine Impfpflicht zunächst auf zwei Jahre befristet werden. “Vor Ablauf der zwei Jahre sollte die Lage dann neu bewertet werden – etwa mit Blick auf neue Virusvarianten und möglicherweise neuen Impfempfehlungen.” Es könne sein, dass dann eine Lage erreicht sei, die es erlaube, die Impfpflicht wieder aufzuheben. Die Ärztegewerkschaft setzt sich für eine Impfpflicht für alle erwachsenen Bürger ab 18 Jahren ein. Eine Pflichtimpfung nur für Risikogruppen dagegen sei unrealistisch: “Die Risiken sind so breit gestreut, dass eine gesetzlich präzise Erfassung kaum möglich ist.” Mit Blick auf die Kontrolle der Impfpflicht plädierte Johna für einen pragmatischen Weg: “Der Impfnachweis sollte wie bisher schon die 2G- und 3G-Regeln beim Eintritt oder bei der Nutzung von Geschäften, Verkehrsmitteln oder Einrichtungen geprüft werden.”
Wer keinen Impfnachweis vorlegen könne, werde dann mit erheblichen Einschränkungen bei der Teilnahme am öffentlichen Leben und auch beim Zugang zur Arbeitsstelle rechnen müssen.
dts Nachrichtenagentur