Erzeugerpreise steigen immer schneller

Stahlproduktion

Die Erzeugerpreise in Deutschland steigen immer schneller. Im Dezember waren sie um 24,2 Prozent höher als im Vorjahr, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.

Das war der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung 1949. Gegenüber November stiegen die gewerblichen Erzeugerpreise um 5,0 Prozent. Auch im Vormonatsvergleich war dies damit der stärkste bislang gemessene Anstieg. Hauptverantwortlich für den Anstieg ist weiterhin die Preisentwicklung bei Energie. Die Energiepreise waren im Durchschnitt 69,0 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Gegenüber November stiegen diese Preise um 15,7 Prozent. Den größten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei Energie hatten Erdgas in der Verteilung (+121,9 Prozent) und elektrischer Strom (+74,3 Prozent). Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 10,4 Prozent höher als im Dezember 2020 (+0,7 Prozent gegenüber November 2021). Vorleistungsgüter waren im Dezember um 19,3 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Gegenüber November stiegen diese Preise um 0,9 Prozent. Den größten Einfluss auf die Veränderungsrate für Vorleistungsgüter gegenüber dem Vorjahr hatten Metalle insgesamt mit einem Plus von 36,1 Prozent. Hier stiegen die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen um 54,4 Prozent. Nichteisenmetalle und deren Halbzeug insgesamt kosteten 24,5 Prozent mehr.

Besonders hoch waren die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr bei Sekundärrohstoffen (+69,1 Prozent), Verpackungsmitteln aus Holz (+66,9 Prozent) sowie Düngemitteln und Stickstoffverbindungen (+63,5 Prozent), deren Preise allein gegenüber dem Vormonat November um 13,8 Prozent stiegen. Nadelschnittholz war 61,5 Prozent teurer als im Dezember 2020. Hier fielen die Preise im Vormonatsvergleich jedoch zum vierten Mal in Folge. Wellpapier und Wellpappe, die für die Verpackungsindustrie eine wichtige Rolle spielen, kosteten 41,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Papier und Pappe waren 30,3 Prozent teurer. Die Preise für Futtermittel für Nutztiere stiegen um 26,8 Prozent, für Getreidemehl um 21,5 Prozent. Die Preise für Verbrauchsgüter waren im Dezember um 4,7 Prozent höher als im Vorjahresmonat und stiegen gegenüber November um 0,8 Prozent, so die Statistiker weiter. Nahrungsmittel waren 6,4 Prozent teurer als im Vorjahr.

Besonders stark stiegen die Preise für pflanzliche, nicht behandelte Öle (+54,5 Prozent). Butter war 48,1 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Gegenüber November stiegen diese Preise um 7,6 Prozent. Rindfleisch kostete 18,8 Prozent mehr als im Dezember 2020, Kaffee war 10,6 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.

Investitionsgüter, wie beispielsweise Maschinen und Fahrzeuge, kosteten 3,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders hoch war hier der Preisanstieg gegenüber Dezember 2020 bei Teilen und Zubehör für Datenverarbeitungsmaschinen (+18,5 Prozent) sowie bei Metallkonstruktionen (+17,9 Prozent). Die Preise für Gebrauchsgüter waren um 3,7 Prozent höher als ein Jahr zuvor, insbesondere bedingt durch die Preisentwicklung für Möbel (+4,9 Prozent).

dts Nachrichtenagentur

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