Rund vier Monate vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein liegt die CDU von Ministerpräsident Daniel Günther einer Umfrage zufolge vorn. Wenn am Sonntag gewählt würde, kämen die Partei laut der am Donnerstag veröffentlichten Befragung des Instituts Infratest dimap für den Norddeutschen Rundfunk (NDR) auf 28 Prozent. Die SPD folgt mit 23 Prozent.
Die Grünen, die derzeit in einer Dreierkoalition mit der CDU und der FDP regieren, erreichen 20 Prozent. Die FDP kommt laut Umfrage auf zehn Prozent. Die AfD liegt bei sieben Prozent, währen der als Minderheitenpartei der Friesen und Dänen von der Fünfprozenthürde befreite Südschleswigsche Wählerverband SSW auf drei Prozent kommt. Die Linke würde mit drei Prozent den Landtagseinzug erneut verpassen.
Bei einem entsprechenden Wahlergebnis wären neben der Fortsetzung der seit 2017 amtierenden Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP diverse weitere Bündnisvarianten möglich. Dazu gehören eine Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP nach bundespolitischem Vorbild ebenso wie eine sogenannte Küstenkoalition aus SPD, Grünen und SSW. Diese regierte in Schleswig-Holstein bereits zwischen 2012 und 2017.
In Schleswig-Holstein wird am 8. Mai gewählt. Es ist eine von vier geplanten Landtagswahlen in diesem Jahr. Bereits am 27. März steht ein Urnengang im Saarland an, am 15. Mai folgt die Landtagswahl im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Abschließend wird am 9. Oktober in Niedersachsen ein neues Parlament gewählt.
Das Ergebnis der NDR-Umfrage bedeutet für die CDU im Vergleich zum Wahlergebnis von 2017 ein Minus von vier Prozentpunkten. Damals wurde sie mit 32 Prozent stärkste Kraft. Die SPD, die damals auf 27,3 Prozent kam, würde 4,3 Prozentpunkte einbüßen. Für die Grünen ergäbe sich eine deutliche Verbesserung von 7,1 Punkten gegenüber ihrem Wert von 2017. Damals erreichten sie 12,9 Prozent.
Die FDP würde sich leicht um 1,5 Prozentpunkte verschlechtern nach 11,5 Prozent 2017, die AfD 1,1 Prozentpunkte zulegen nach 5,9 Prozent 2017. Für die SSW, den vor fünf Jahren bei 3,3 Prozent lag, ergäbe sich ein leichter Zuwachs um 0,7 Prozent. Die Linke verpasste auch damals bereits den Einzug in das Landesparlament.
Infratest dimap befragte nach Angaben des NDR 1167 wahlberechtigte Schleswig-Holsteiner und Schleswig-Holsteinerinnen. Die Umfrage lief demnach zwischen dem 13. Januar und dem 18. Januar.
Quelle: AFP