Keine zwei Monate nach ihrem Amtsantritt kassiert die neue Verteidigungsministerin Christiane Lambrecht (SPD) die Reformpläne ihrer Vorgängerin bei der Bundeswehr offenbar wieder. Das berichtet das Portal “Business Insider”.
Demnach soll Lambrecht am Rande eines Besuchs des Beschaffungsamtes der Bundeswehr in Koblenz am Dienstag intern verkündet haben, dass es keine Strukturreform der Bundeswehr geben werde, wie sie noch vor der Wahl von der damaligen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) verkündet worden war. Der damalige Plan von AKK hatte vorgesehen, dass sich ab April dieses Jahres die Bundeswehr vor allem an der Spitze verschlankt. So sollten die Streitkräftebasis und der Sanitätsdienst als eigenständige Organisationsbereiche mit zusammen fast 50.000 Soldaten aufgelöst werden und die jeweiligen Einsatzkräfte in andere Truppenteile wechseln. Soldaten von Heer, Luftwaffe und Marine sollten durch eigene Logistik- und Sanitätseinheiten schneller und in größerer Zahl einsatzbereit sein. Doch die Pläne waren von Anfang an umstritten: Kritiker hoben besonders hervor, dass Logistik- und Sanitätsaufgaben so komplex seien, dass eine Führung aus den Teilstreitkräften heraus zu Fähigkeitsverlusten führe. Nun sollen Streitkräftebasis und Sanitätsdienst offenbar doch erst mal als Organisationsbereiche weiterexistieren. Doch endgültig entschieden sei noch nichts, heißt es. Eine Strukturreform werde es wohl am Ende auch unter Lambrecht geben. Die Frage sei nur, wann.
dts Nachrichtenagentur