Angesichts knapper Kapazitäten für PCR-Tests fordert der Deutsche Lehrerverband, Schulen als Teil der kritischen Infrastruktur zu betrachten. “Ob bei der Priorisierung im Falle von Versorgungsengpässen Lehrkräfte dem Personal in Krankenhäusern gleichgestellt werden sollen, – soweit würde ich nicht gehen”, sagte Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben).
“Aber der Deutsche Lehrerverband würde die Sicherstellung der Arbeit von Polizeidienststellen und die Aufrechterhaltung des Schulbetriebs auf einer vergleichbaren Ebene sehen.” Insofern würden Schulen auch zur kritischen Infrastruktur zählen und seien “für die Funktionsfähigkeit eines demokratischen Rechts- und Sozialstaats unabdingbar”. Die Nutzung von PCR-Tests leiste im Schulbereich einen nicht unwesentlichen Betrag zu mehr Infektions- und Gesundheitsschutz und erhöhe die Sicherheit in Bildungseinrichtungen, erklärte Meidinger auf Anfrage. Nach Auffassung des Lehrerverbands sollten PCR-Tests verstärkt für ungeimpfte Lehrkräfte und im Rahmen der frühzeitigen Freitestung bei Isolations- und Quarantänefällen eingesetzt werden, ähnlich, wie das bereits in Österreich der Fall sei. Diese Diskussion um eine Priorisierung beim Zugang zu PCR-Tests hat in den vergangenen Tagen Fahrt aufgenommen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plädiert angesichts von knapp werdenden Laborkapazitäten für prioritären Zugang für Beschäftigte aus dem Gesundheitswesen. Verbandspräsident Meidinger wies darauf hin, dass für den Schulbetrieb eine schnelle Auswertung der Tests kritisch ist. “Wenn die Schulleitungen bzw. Betroffenen erst zwei oder drei Tage nach dem PCR-Test das Ergebnis erfahren, wie es noch laufend geschieht, dann nützt auch der beste und zuverlässigste Test nichts”, sagte er.
dts Nachrichtenagentur