Ein schwerer Schneesturm hat auch am Montag noch für Strom- und Flugausfälle in weiten Teilen des Ostens der USA gesorgt. Auch der Südosten Kanadas war von dem Unwetter betroffen. Bis zum Montagabend (Ortszeit) waren viele der 215.000 zwischenzeitlich von Stromausfällen betroffenen Haushalte wieder am Netz. Am stärksten betroffen von den Stromausfällen waren die Bundesstaaten West Virginia, South Carolina, North Carolina und Georgia.
Fast 1700 Flüge an US-Flughäfen wurden laut der Website FlightAware bis zum Abend gestrichen. Am Vortag waren wegen des Schneechaos bereits 3000 Flüge annulliert worden. Für einige Gebiete Kanadas wurde eine Schneesturm-Warnung ausgegeben, unter anderem für Teile der Provinzen Québec und Ontario. In Québec und im Süden von Ontario blieben viele Schulen geschlossen. In Ontarios Hauptstadt Toronto wurden bis zu 60 Zentimeter Schnee erwartet.
In den USA rechnete der Nationale Wetterdienst NWS damit, dass sich der “starke Schneesturm” im Laufe des Tages abschwächen werde. Dennoch sei mit “erheblichen Auswirkungen durch Schnee, Eis, Wind und Überschwemmungen an der Küste” zu rechnen. Starke Winde stürzten vielerorts Bäume um. In der Stadt Boston wurde eine rund vier Meter hohe Sturmflut gemeldet. Eine Sturmwarnung galt noch für sieben Bundesstaaten.
Der Wintersturm hatte am Sonntag zunächst den Südosten und die Küstengebiete im Osten des Landes getroffen, bevor er Richtung Neuenglandstaaten und Südkanada weiterzog. Auch das eigentlich an mildes Winterwetter gewohnte Florida hatte mit schneebringenden Tornados zu kämpfen, die am Sonntag laut Weather Channel Sachschäden und Überschwemmungen an der Küste verursachten.
Rund 3000 Flüge waren laut der Website Flightaware am Wochenende gestrichen worden, 4200 weitere waren verspätet. Auch auf den Straßen herrschte Chaos. Ein Abschnitt der Autobahn Interstate I95 in North Carolina wurde gesperrt. Autofahrer wurden vor “gefährlichen Straßenverhältnissen” und langen Staus von Arkansas im Süden bis Maine im Nordosten gewarnt. In Virginia meldete die Polizei allein fast tausend Unfälle am Sonntag.
Insgesamt waren zwischenzeitlich mehr als 80 Millionen Menschen von den Wetterwarnungen betroffen. North Carolinas Gouverneur Roy Cooper forderte die Bewohner auf, wegen der unwirtlichen Wetterverhältnisse zuhause zu bleiben und wenn möglich auf Autofahrten zu verzichten. In Brevard in North Carolina stürzte das Dach eines Studentenwohnheims ein, verletzt wurde dabei laut Fernsehberichten niemand.
Der Nordosten der USA war bereits Anfang Januar mit einer bis zu 30 Zentimeter dicken Schneedecke eingeschneit worden. Hunderte Autofahrer steckten fast 20 Stunden lang auf einer der wichtigsten Verbindungsstrecken zur Hauptstadt Washington fest.
Quelle: AFP