Verwendete Menge von fluorierten Treibhausgasen gesunken

Klimaanlagen

Der Einsatz von fluorierten Treibhausgasen in Deutschland ist zuletzt gesunken. Im Jahr 2020 lag er mit rund 6.262 Tonnen um 1.051 Tonnen niedriger als 2019, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit.

Gegenüber 2015 lag der Rückgang bei 33 Prozent. Der potenzielle Treibhauseffekt der eingesetzten Stoffe reduzierte sich von 2019 auf 2020 um 14 Prozent. Der Einfluss der einzelnen Treibhausgase auf das Klima ist unterschiedlich. Als Vergleichsgröße dient das CO2-Äquivalent, das die Klimawirksamkeit von Kohlendioxid mit einem Erwärmungspotenzial von 1 beziffert. Gemessen in CO2-Äquivalenten sank die eingesetzte Menge an fluorierten Treibhausgasen von 9,6 Millionen Tonnen im Jahr 2019 auf 8,3 Millionen Tonnen im Jahr 2020. Da die fluorierten Treibhausgase überwiegend in geschlossenen Systemen wie zum Beispiel in Klimaanlagen verwendet werden, tritt eine Gefährdung erst mittel- bis langfristig bei der Freisetzung in die Atmosphäre auf. Daher werden diese Stoffe auch als “potenziell emissionsrelevant” bezeichnet. Das Umweltbundesamt schätzte für das Jahr 2020 Treibhausgasemissionen in Höhe von insgesamt 739 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Das waren 8,7 Prozent weniger als im Vorjahr (2019: 809 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente). Der Anteil der fluorierten Treibhausgase an allen Treibhausgasemissionen belief sich demnach im Jahr 2020 auf 1,7 Prozent. R 134a (Tetrafluormethan) ist das am häufigsten verwendete fluorierte Treibhausgas in Deutschland, so die Statistiker weiter. Der Stoff trägt in einem Zeitabschnitt von 100 Jahren 1.430 Mal stärker zum Treibhauseffekt bei als CO2. 2020 wurden rund 3,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente R 134a eingesetzt, überwiegend als Kältemittel zum Beispiel in Klimaanlagen, Kühlschränken oder als Treibmittel zur Herstellung von Kunst- und Schaumstoffen, wie zum Beispiel in aufgeschäumten Dämmplatten zur Wärmedämmung von Gebäuden.

Im Vergleich zu 2019 (3,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente) verminderte sich das Emissionspotenzial der eingesetzten Menge dieses Stoffes um 17 Prozent. Als Ersatz für R 134a wird unter anderem der Stoff R 1234yf (Tetrafluorpropen) eingesetzt, da dieser eine deutlich geringere Klimawirksamkeit hat (4 CO2- Äquivalente statt 1.430). Die Verwendung des Kältemittels R 1234yf ist von 2015 bis 2020 von 23,2 Tonnen auf 1.480 Tonnen angestiegen. Dies entspricht einem Anstieg von 0,1 auf 5,9 Tonnen CO2-Äquivalente.

dts Nachrichtenagentur

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