Im Jahr 2020 sind laut Angaben mehrerer Verbände im Bereich der Bioenergie durch den Einsatz von Biokraftstoffen so viele Emissionen eingespart worden wie niemals zuvor. Insgesamt 13,2 Millionen Tonnen CO2-Emissionen seien im Jahr 2020 vermieden worden, erklärte der Bundesverband Bioenergie (BBE) am Montag. Die Emissionseinsparungen stiegen im Vorjahresvergleich somit um vier Millionen Tonnen an.
Bis zum Jahr 2030 könnten laut den Verbänden durch den Einsatz von Biokraftstoffen insgesamt rund 110 Millionen Tonnen CO2 im Verkehrsbereich eingespart werden. Neben dem BBE beteiligten sich auch die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP), der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe), der Verband der deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) sowie der Fachverband Biogas (FvB) an der Erklärung.
Die Einsparungen im Verkehrsbereich seien ein Erfolg der Anhebung der Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote), erklärte der Vorstandsvorsitzende des BBE, Artur Auernhammer. Diese verpflichtet Unternehmen, die Kraftstoffe verkaufen, die durch ihre Produkte entstehenden Emissionen um einen bestimmten Prozentsatz zu verringern. Die Quote war 2020 um zwei Prozentpunkte auf sechs Prozent angehoben worden. “Die THG-Quote belohnt den Einsatz von Biokraftstoffen mit möglichst hoher Treibhausgaseinsparung”, erklärte Auernhammer.
Um die Klimaziele im Verkehrsbereich umzusetzen, führe an Biokraftstoffen “kein Weg vorbei”, erklärte Auernhammer weiter. Es sei bereits absehbar, dass auch im Jahr 2030 der Großteil der Fahrzeugflotte mit einem Verbrennungsmotor angetrieben werde. “Auch diese müssen einen steigenden Beitrag zum Klimaschutz leisten”, erklärte er. Die aktuelle Nutzung von Biokraftstoffen müsse daher “mindestens abgesichert und durch den Ausbau fortschrittlicher Biokraftstoffe und schließlich auch synthetischer Kraftstoffe ergänzt” werden, forderte Auernhammer.
Die Umweltorganisation WWF warnte indes vor einer unkritischen Haltung gegenüber Biokraftstoffen: So sei deren Verwendung nur dann sinnvoll, wenn diese weltweit ökologisch und sozial verträglich angebaut würden. Auch der Anbau in Monokulturen, in Deutschland häufig in Form von Mais- oder Rapsfeldern, sei schlecht für die Biodiversität, erklärte der WWF.
Quelle: AFP