Präsidentschaftskandidat Zemmour hält Beziehung zu Deutschland für “unausgeglichen”

Copyright AFP/Archiv John MACDOUGALL

Der rechtsextreme französische Präsidentschaftskandidat Eric Zemmour hält die deutsch-französischen Beziehungen für “unausgeglichen”. “Wir haben einen Minderwertigkeitskomplex gegenüber den Deutschen”, sagte Zemmour am Freitag vor der Vereinigung der Auslandskorrespondenten (APE) in Paris. “Wir suchen ständig die Zustimmung der Deutschen und opfern unsere Interessen dem sogenannten deutsch-französischen Paar, das nur in den Köpfen der französischen Politiker existiert”, betonte Zemmour. 

Die Deutschen würden darüber nur lachen, fügte er hinzu. Frankreich sei durch den industriellen Niedergang geschwächt und betrachte Deutschland als Garant seiner Schulden. “Wir müssen aufhören, alles durch das Prisma der Deutschen zu sehen”, sagte er. Frankreich solle vielmehr neue Allianzen schmieden, etwa mit Italien, Ungarn oder Polen. “Es gibt nicht nur Deutschland in Europa”, betonte Zemmour. 

Deutschland habe nicht dieselben Interessen wie Frankreich. Das zeige sich unter anderem in Mali, wo in erster Linie französische Soldaten im Einsatz seien. “Es gibt keine europäische Präsenz, es gibt nur eine französische Präsenz”, sagte Zemmour. Die übrigen Länder entsendeten lediglich “ein, zwei Einheiten, um Macron einen Gefallen zu tun”. 

In Mali hatte es in den vergangenen zwei Jahren zwei Militärputsche gegeben. In der Sahelzone sind zudem dschihadistische Gruppen aktiv. Deutschland ist mit der Bundeswehr im Rahmen von Missionen der EU und der UNO dort im Einsatz, um zur Stabilisierung des Landes beizutragen.

Quelle: AFP

Aktuelle Beiträge

Exklusiv Interviews

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Ihre E-Mail-Adresse wird nur für Werbe-E-Mails und kritische Nachrichtenankündigungen verwendet.