Der Chef der Schweizer Großbank Credit Suisse, António Horta-Osório, ist wegen Verstoßes gegen die Corona-Regeln zurückgetreten – nur achteinhalb Monate nach Amtsantritt. Den Posten übernimmt mit sofortiger Wirkung Risikovorstand Axel Lehmann, wie die Bank am Montag mitteilte. Ordentlich gewählt werden soll der Schweizer bei der Ende April geplanten Hauptversammlung.
Der Portugiese Horto-Osório war erst Ende April 2021 zum neuen Chef der Credit Suisse gewählt worden, nachdem die Bank wegen der Insolvenz der britischen Greensill-Bank und des Ausfalls des US-Hedgefonds Archegos tief in die roten Zahlen gerutscht war. Der neue Chef hatte versprochen, das Risikomanagement in den Mittelpunkt der Unternehmenspolitik zu stellen. Der Banker genoss einen guten Ruf, er hatte zuvor die britische Bank Lloyd’s erfolgreich umgebaut.
Im Dezember gab es dann Berichte, Horto-Osório habe die Corona-Regeln bei einem Aufenthalt in der Schweiz gebrochen. Der Verwaltungsrat ordnete eine Untersuchung der Vorwürfe an; nun musste der Chef gehen. Er bedauere, dass einige seiner persönlichen Handlungen zu Schwierigkeiten für die Bank geführt und seine Fähigkeit beeinträchtigt hätten, diese nach innen und außen zu vertreten, erklärte Horto-Osório.
Quelle: AFP