Tennis-Star Djokovic nach Niederlage vor Gericht aus Australien abgeschoben

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Abschiebung statt Australian Open: Der serbische Tennis-Star Novak Djokovic hat den Kampf gegen seine Abschiebung aus Australien wegen seiner fehlenden Corona-Impfung endgültig verloren. Ein Bundesgericht in Melbourne wies am Sonntag seinen Einspruch gegen den Entzug seines Visums zurück. Wenige Stunden später verließ der Weltranglistenerste Melbourne an Bord eines Flugzeugs in Richtung Dubai. Er verpasst nun das am Montag beginnende Tennisturnier Australian Open.

Nach zweimaligem Visumsentzug durch die australischen Behörden hatte Djokovic einen letzten Versuch unternommen, seine Ausweisung zu verhindern. Nach einer Dringlichkeitssitzung entschieden die drei Bundesrichter am Sonntag jedoch einstimmig, den Antrag abzulehnen. “Das Gericht hat beschlossen, dass der abgeänderte Antrag kostenpflichtig abzuweisen ist”, erklärte der Vorsitzende Richter James Allsop. Djokovic muss somit auch die Gerichtskosten tragen.

Ein “enttäuschter” Djokovic kündigte daraufhin an, sich der Entscheidung zu fügen und den Anweisungen der Behörden nachzukommen. Am späten Sonntagabend saß er in einem Linienflug von Melbourne nach Dubai, wie ein AFP-Reporter an Bord der Maschine bestätigte.

Die australischen Behörden hatten das Visum des 34-jährigen Serben bereits bei der Einreise am 5. Januar für ungültig erklärt. Statt des vorgeschriebenen Impfnachweises hatte Djokovic eine medizinische Ausnahmegenehmigung auf Basis eines positiven Corona-Tests vom 16. Dezember vorgelegt. Nach dem Test hatte er sich allerdings nicht ordnungsgemäß isoliert und zudem im australischen Einreiseformular falsche Angaben gemacht.

Ein Richter gab dem Einspruch von Djokovics Anwälten wegen eines Verfahrensfehlers zunächst statt. Einwanderungsminister Alex Hawke annullierte das Visum am Freitag jedoch erneut. Zwar gehe von Djokovic nur ein “geringfügiges” Infektionsrisiko aus, doch könne seine Einreise die Stimmung gegen Impfungen anheizen sowie radikale Impfgegner zu Protestkundgebungen animieren, erklärte er. Djokovic sei durch die fehlende Impfung und wiederholte Missachtung von Corona-Sicherheitsmaßnahmen zu einer “Ikone für die Impfgegner geworden”, argumentierte Regierungsanwalt Stephen Lloyd.

Das Gericht folgte nicht ausdrücklich dieser Argumentation. Es befand lediglich, dass Hawkes Entscheidung gemäß der geltenden Regeln, die dem Minister außergewöhnliche und fast unanfechtbare Exekutivbefugnisse verleihen, rechtmäßig sei. Hawke begrüßte die Entscheidung: Australiens “strikte Grenzschutzpolitik” habe die Menschen während der Pandemie geschützt und sei auch “von grundlegender Bedeutung für den Schutz des sozialen Zusammenhalts”.

Australiens konservativer Premierminister Scott Morrison sprach von einer Gerichtsentscheidung “aus Gründen der Gesundheit, der Sicherheit und der Ordnung”. Es sei richtig und “im öffentlichen Interesse”, die Staatsgrenzen strikt zu sichern.

Für Djokovic stand bei dem Verfahren viel auf dem Spiel: Die Teilnahme an den Australian Open in Melbourne, die er bereits neun Mal gewonnen hat, bleibt ihm nun verwehrt. Er wollte bei dem Turnier als erster Tennisspieler überhaupt den 21. Grand-Slam-Titel holen. Außerdem droht ihm ein dreijähriges Einreiseverbot nach Australien – womit ihm die Teilnahme an kommenden Turnieren ebenfalls verwehrt bliebe.

Es sei ihm “unangenehm”, dass sein Fall die Australian Open überschattet habe, erklärte Djokovic kurz vor seinem Abflug. Aber er hoffe, “dass wir uns jetzt alle auf das Spiel und das Turnier konzentrieren können, das ich liebe”. 

Die Angelegenheit hat sich auch zu einem Politikum entwickelt. Sie rückte Australiens umstrittene und höchst restriktive Einwanderungspolitik sowie die strikten Einreisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie in den Mittelpunkt. Außerdem machte Serbiens Präsident Aleksandar Vucic der Regierung in Canberra schwere Vorwürfe.

Vucic prangerte eine “politischen Hexenjagd” gegen den Tennisstar an, der in seinem Heimatland eine Art Nationalheld ist. Die australischen Behörden hätten Djokovic mit ihrer Behandlung “demütigen” wollen, hätten sich dabei aber nur selbst bloßgestellt, sagte der serbische Staatschef. “Wir freuen uns darauf, dass er in sein Land zurückkehrt, wo er immer willkommen ist.”

Quelle: AFP

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