Nach einem Vulkanausbruch und einem Tsunami sind im Inselstaat Tonga im Südpazifik zahlreiche Menschen in höher gelegene Gebiete geflohen. “Eine 1,2 Meter hohe Tsunami-Welle wurde in Nuku’alofa beobachtet”, teilte der australische Wetterdienst am Samstag mit. Wie lokale Medien unter Berufung auf Anwohner berichteten, überschwemmte die Flutwelle zahlreiche Häuser in der Inselhauptstadt. Auch für weitere Pazifik-Staaten, darunter Fidschi, Vanuatu, Neuseeland und Australien, wurden Tsunami-Warnungen herausgegeben.
“Der Boden hat gebebt, das ganze Haus wurde durchgeschüttelt. Es kam in Wellen. Mein jüngerer Bruder dachte, dass in unserer Nähe Bomben explodieren”, sagte die Tongaerin Mere Taufa der Nachrichtenseite “Stuff”. Wenige Minuten später sei Wasser in ihr Haus eingedrungen und sie habe beobachtet, wie die Mauer eines Nachbarhauses einstürzte.
Die Behördenvertreterin Victorina Kioa forderte die Menschen auf, “sich von allen gefährlichen Orten fernzuhalten, das heißt von Stränden, Riffen und allen flachen Küstenabschnitten”. Der König des Inselstaats, Tupou VI., wurde Berichten zufolge von seinem Palast in Nuku’alofa in eine Villa fernab der Küste gebracht.
Der Vulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’apai liegt auf einer unbewohnten Insel, die etwa 65 Kilometer von Tongas Hauptstadt Nuku’alofa entfernt ist. Er war bereits am Freitag ausgebrochen, eine Tsunami-Warnung wurde kurz darauf wieder aufgehoben. Die Eruption am Samstag dauerte acht Minuten lang und war so stark, dass sie selbst auf den mehr als 800 Kilometer entfernten Fidschi-Inseln noch “wie ein weit entferntes Donnergrollen” zu hören war, wie Behördenvertreter aus Fidschi mitteilten.
Quelle: AFP