Mehr als 100.000 Menschen haben am Samstag in Frankreich gegen die Corona-Politik der Regierung protestiert. Landesweit habe es gut 105.000 Teilnehmer bei verschiedenen Demonstrationen gegen den Corona-Pass und die Impfpflicht für bestimmte Berufe gegeben, teilte das Innenministerium am Abend mit. In Paris seien rund 18.000 Menschen auf die Straße gegangen. Zehn Teilnehmer seien in der Hauptstadt festgenommen worden, bei Auseinandersetzungen seien drei Einsatzkräfte verletzt worden.
In verschiedenen anderen französischen Städten gingen den Angaben zufolge mehr als 87.000 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße. Damit protestierten deutlich mehr Menschen gegen die Politik der Regierung als beim vorigen Protesttag Mitte Dezember, als landesweit 25.000 Teilnehmer gezählt wurden. Zum Höhepunkt der Proteste Anfang August vergangenen Jahres waren es 237.000 Demonstranten in ganz Frankreich gewesen.
Frankreich kämpft derzeit wie viele europäische Länder mit einer neuen Corona-Welle, die hauptsächlich von der Omikron-Variante des Virus verursacht wird. In dieser Woche waren erstmals seit Beginn der Pandemie mehr als 300.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet worden.
Angesichts der Entwicklung will Präsident Emmanuel Macron die Corona-Maßnahmen nochmals verschärfen. Weite Bereiche des öffentlichen Lebens sollen nur noch Geimpften und Genesenen zugänglich sind. Für Empörung hatte Macron zudem in dieser Woche gesorgt, als er mit vulgärer Wortwahl erklärte, dass er Ungeimpften “so richtig auf die Nerven gehen” wolle.
Quelle: AFP