Nach seinem Aufenthalt auf der Internationalen Raumstation ISS will der japanische Milliardär Yusaku Maezawa zum tiefsten Punkt der Meere reisen. “Ich denke darüber nach, zum Marianengraben hinunterzufahren, tief unter dem Meer”, sagte Maezawa am Freitag in Tokio bei seiner ersten Pressekonferenz nach seiner Rückkehr aus dem All. Der 46-jährige Unternehmer begründete dies damit, dass er durch seinen Weltraumtrip die Erde stärker schätzen gelernt habe.
“Wenn jemand ins Weltall reist, dann wächst dadurch die Faszination für die Erde”, sagte Maezawa. “Man lernt zu schätzen, wie sich der Wind anfühlt, wie Dinge riechen und wie man die Jahreszeiten erlebt.” Ihm sei klar geworden: “Wie wunderbar die Erde doch ist.”
Der Marianengraben ist eine Tiefseerinne im Pazifik, die rund 11.000 Meter unter dem Meeresspiegel liegt. Maezawa teilte mit, er habe unter anderem bereits beschlossen, wie lange seine Expedition dorthin dauern soll und mit welchem U-Boot er sie antreten werde. Weitere Angaben machte er nicht.
Zur ISS war Maezawa mit seinem Assistenten Yozo Hirano vom 8. bis zum 20. Dezember ins All gereist. Sie dokumentierten ihren Alltag im Weltraum auf einem YouTube-Kanal mit einer Million Abonnenten. Die Reise soll umgerechnet etwa 76 Millionen Euro gekostet haben.
Maezawa veröffentlichte während seines Aufenthalts auf der ISS Videos, in denen er unter anderem zeigte, wie man im Weltraum uriniert, die Haare wäscht und Zähne putzt. Am Freitag schilderte er, wie sehr die Schwerelosigkeit den Alltag beeinträchtige – unter anderem beim Schlafen. “Es ist nicht einfach, einzuschlafen, weil du ständig umherschwebst. Nichts hält deinen Körper fest”, sagte Maezawa.
Der 46-Jährige, der Japans größten Online-Modeshop gegründet hat, plant bereits weitere Reisen ins Weltall. Im Jahr 2023 will er mit acht weiteren Menschen den Mond umrunden. Die Mission organisiert das Unternehmen SpaceX von Tesla-Gründer Elon Musk. Maezawa sagte zu seinen Plänen, auch er könne sich nicht alle Träume erfüllen. “Aber ich glaube, es macht Spaß, Herausforderungen anzunehmen.”