Ungeachtet eines rasanten Anstiegs von Corona-Infektionsfällen in Indien hat ein Gericht in Kolkata die Absage eines der größten Hindu-Festivals im Land abgelehnt. Stattdessen forderte das Gericht die Regierung des Bundesstaats Westbengalen am Freitag auf, potenzielle Pilger per Anzeigen vor den Risiken einer Teilnahme zu warnen.
Zu dem am Samstag beginnenden jährlichen Festival Gangasagar Mela werden hunderttausende Pilger erwartet. Ein gerichtliches Verbot war von einem Arzt in Kolkata aus Sorge beantragt worden, das sich über Tage hinziehende Fest könnte zu einem “Superspreader-Event” werden. Wie andere Länder auch kämpft Indien derzeit gegen eine neue Coronawelle durch die hochansteckende Omikron-Variante. Am Freitag wurden über 100.000 Neuinfektionen gemeldet.
Im April und Mai des vergangenen Jahres war Indien von einer verheerenden Infektionswelle überrollt worden, mehr als 200.000 Menschen starben. Angeheizt wurde sie damals von der tödlichen Delta-Variante, aber auch durch große Wahlkampfveranstaltungen sowie durch das hinduistische Kumbh Mela-Festival.
Die Kumbh Mela, eines der größten religiösen Feste der Welt, hatte bis zu 25 Millionen Menschen in den Norden Indiens gelockt. Ungeachtet der Pandemie drängten sich die Menschen dicht an dicht, um ein rituelles Bad im Fluss Ganges zu nehmen und kehrten dann in ihre im ganzen Land verteilte Heimatorte zurück.
Quelle: AFP