Die Vereinigten Arabischen Emirate haben das Wochenende von Freitag und Samstag auf Samstag und Sonntag verschoben. Die neuen Arbeitszeiten sind laut Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur WAM seit Anfang des Jahres Pflicht für Regierungsbehörden und Schulen. Zudem gelte künftig eine Viereinhalb-Tage-Woche. Die Umstellung auf ein Wochenende nach westlichem Vorbild soll die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit des Landes verbessern.
Freitags um 12.00 Uhr mittags schließen die Behörden und Schulen künftig, damit die Gläubigen zum Gebet gehen können. In den Moscheen herrschte am Freitag reger Betrieb. Viele Gläubige kamen mit ihren Gebetsteppichen und kehrten später ins Büro zurück.
Einige Menschen machten ihrem Unmut über die neuen Regeln Luft: “Ich würde mir lieber (den Freitag) frei nehmen”, sagte die 22-jährige Britin Rachel King, die im Gastgewerbe arbeitet. “Das ist es, was wir alle kennen und lieben”.
Privatfirmen können selbst entscheiden, nach welcher Arbeitswoche sie ihre Geschäftszeiten richten. Einer Umfrage der Personalberatungsfirma Mercer zufolge gaben nur 23 Prozent von 195 befragten Unternehmen an, die Arbeitswoche von fünf auf viereinhalb Tage verkürzen zu wollen. Rund die Hälfte entschied sich demnach jedoch für eine Umstellung auf Samstag-Sonntag-Wochenenden.
“Zum Glück habe ich die gleichen freien Tage wie meine Kinder, aber das gilt nicht für meinen Mann”, sagte Fati, die in einem internationalen Vertriebsunternehmen arbeitet und ihren Nachnamen nicht nennen wollte. Sie hoffe, dass auch die Firma ihres Mannes die Arbeitszeiten bald ändern werde, “sonst ist unser Familienleben ruiniert.”
Mit der Verschiebung des Wochenendes distanzieren sich die Emirate weiter von anderen Ländern in der Region, darunter auch vom Nachbarland Saudi-Arabien. Im vergangenen Jahr hatte die Regierung bereits mit einem Jahrzehnte alten Konsens der arabischen Staaten gebrochen und die Beziehungen zu Israel normalisiert. Damit sollten neue Handelsmöglichkeiten geschaffen werden.
Quelle: AFP