Ex-Fußballnationalspieler Philipp Lahm sieht Sportler heutzutage auch abseits des Feldes in der Pflicht. “Europa- und Weltmeisterschaften fordern heutzutage von allen, die teilnehmen, eine Auseinandersetzung mit Arbeitsbedingungen und Menschenrechten”, schreibt er in einer Kolumne für “Zeit-Online”.
Zu Beginn des Sportjahres 2022, in dem die Olympischen Spiele in Peking und die Fußball-WM in Katar stattfinden, schreibt er, Aktive könnten die Welt nicht mehr so naiv betrachten wie früher: “Von öffentlichen Personen wird erwartet, dass sie sich außerhalb ihrer Blase informieren.” Jeder kenne mittlerweile die Verhältnisse in Katar. Lahm lobt beispielsweise die “starke Haltung” der WTA, der Organisation der Tennisspielerinnen, rund um den Vorfall um die chinesische Tennisspielerin Peng Shuai. “Von der konsequenten Entscheidung der WTA geht ein Signal aus: Man kann im Sport Nein sagen”, schreibt er. Lahm erwähnt auch, dass Spieler wie Leon Goretzka oder der Kapitän der finnischen Nationalelf, Tim Sparv, ihre Stimme erhoben haben. Wie auch Einzelne etwas bewegen können, beschreibt er am Beispiel Greta Thunberg. “Sie war 15, als sie allein auf einer Straße in Stockholm auf den Klimawandel hinwies. Viele haben sich angeschlossen, inzwischen hat Fridays for Future das Thema Umwelt auf die globale Tagesordnung gesetzt.” Das habe die Politik verändert. Auch den Fußball. “So kann die EM 2024 in Deutschland nur dann als erfolgreich bewertet werden, wenn sie ökologische Aspekte berücksichtigt. Unsere Vorbereitungen laufen bereits”, schreibt der Direktor des Turniers. “Auch bei der Euro 2024 in Deutschland wird Europa miteinander verhandeln, wie wir gemeinsam leben wollen.”
dts Nachrichtenagentur