Bayerns Gesundheitsminister: Omikron-Datengrundlage ausreichend

Fahrgäste mit Mund-Nasen-Schutz

Der bayrische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat Kritik an einer unvollständigen Corona-Datengrundlage vor der Ministerpräsidentenkonferenz zurückgewiesen. Das Wissen um Omikron sei in Staaten, in denen sich die Variante inzwischen durchgesetzt habe, größer als in Deutschland, sagte er dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Donnerstagausgabe).

“Daraus können und müssen wir für uns Schlüsse ziehen.” Holetschek weiter: “Die Entwicklungen in den Ländern, in denen Omikron bereits weiter verbreitet ist, lassen vermuten, dass Omikron auch in Deutschland und Bayern in kurzer Zeit die Delta-Variante verdrängen wird.” Der CSU-Politiker nahm die Mitarbeiter in den Gesundheitsämtern gegen Vorwürfe in Schutz. Sie hätten auch über die Feiertage und zwischen den Jahren gearbeitet. Er müsse hier aber auch eine Lanze für die Gesundheitsämter und deren Mitarbeiter brechen: “Es ist mitnichten so, dass in den vergangenen Tagen keine Daten erhoben und gemeldet wurden”, sagte Holetschek. Er forderte die Ministerpräsidenten auf, die Weichen zur Vorbereitung auf den erwarteten Omikron-Anstieg einmütig zu treffen. “Dabei ist es wichtig, dass die Ministerpräsidentenkonferenz sich einig wird, ob und welche gemeinsamen Maßnahmen gegebenenfalls notwendig sind und werden”, sagte der Minister. Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Tino Sorge (CDU), beklagte hingegen eine lückenhafte Corona-Expertise vor dem Bund-Länder-Treffen am Freitag und befürchtet Beschlüsse der Politik auf unsicherer Basis. “Die Datengrundlage ist voller Unsicherheiten, also sind es die Entscheidungen von Bund und Ländern umso mehr”, sagte Sorge dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”. Das Robert-Koch-Institut kann voraussichtlich erst drei Tage nach der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) valide Zahlen zum Infektionsgeschehen vorlegen. “Die Daten sind die zentrale Entscheidungsgrundlage für alle Fragen der Pandemiebekämpfung. Ausgerechnet vor der MPK ist das Lagebild lückenhaft”, kritisierte Sorge.

Er fügte hinzu: “Selbst nach zwei Pandemiejahren sind die Meldeverfahren so unpräzise, dass mit Schätzwerten gearbeitet werden muss. Das ist ärgerlich.”

dts Nachrichtenagentur

Aktuelle Beiträge

Exklusiv Interviews

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Ihre E-Mail-Adresse wird nur für Werbe-E-Mails und kritische Nachrichtenankündigungen verwendet.