In Frankreich sind innerhalb eines Monats zwischen 600.000 und 650.000 Enten, Hühner und andere Tiere wegen der Vogelgrippe gekeult worden. Am stärksten betroffen seien Zuchtbetriebe im Südwesten des Landes, teilte das Landwirtschaftsministerium der Nachrichtenagentur AFP am Freitag mit. In dieser Region ist die einträgliche Foie-gras-Industrie ansässig.
Das Ministerium führte in einer vorläufigen Übersicht 26 betroffene Zuchtbetriebe, 15 Fälle in freier Wildbahn und drei Fälle auf Hühnerhöfen auf.
Wie viele andere europäische Länder ist Frankreich von der hoch ansteckenden Vogelgrippe betroffen, die von Zugvögeln verbreitet wird. Im vergangenen Jahr breitete sich die Vogelgrippe in 500 Zuchtbetrieben aus. Damals wurden rund 3,5 Millionen Tiere gekeult, vor allem Enten.
In diesem Jahr wurde das Virus erstmals am 26. November in der Kommune Warhem im Norden Frankreichs festgestellt, wo 160.000 Legehennen gehalten wurden. Das Landwirtschaftsministerium kündigte weitere Regelungen zur Bekämpfung der Vogelgrippe an. Bis zum 7. Januar dürfen demnach die Betriebe in bestimmten Regionen keine neuen Küken oder Entenküken mehr aufnehmen.
Vogelgrippe-Ausbrüche wurden zuletzt auch in Belgien und Großbritannien gemeldet. Tschechische Tierärzte kündigten am Mittwoch zudem an, dass 80.000 Tiere gekeult würden, nachdem in einem Betrieb innerhalb kurzer Zeit 100.000 Tiere an der Vogelgrippe verendet waren.
Die Vogelgrippe ist für die Tiere selbst tödlich, für den Menschen in der Regel aber ungefährlich. Allerdings kann H5N1 in seltenen Fällen auch auf Menschen übertragen werden und dann schwere Erkrankungen auslösen.
Quelle: AFP