Seit der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban in Kabul im Sommer haben deutsche Auslandsvertretungen in der Region mehr als 5600 Visa für Ortskräfte sowie besonders gefährdete Menschen aus Afghanistan ausgestellt. Diese Zahl werde weiter steigen, da die Visavergabe derzeit “am laufenden Band” erfolge, hieß es am Mittwoch aus dem Auswärtigen Amt gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Der Großteil der Anträge werde von der deutschen Botschaft in Islamabad, der Hauptstadt von Afghanistans Nachbarland Pakistan, bearbeitet. Die Zeitungen der Funke-Mediengruppe hatten zuerst über die aktuelle Zahl berichtet.
Die Taliban hatten im August nach 20 Jahren Kampf gegen die von den USA und Nato-Truppen gestützte Regierung die Macht in Afghanistan übernommen. Beim hastigen Rückzug der Bundeswehr und anderer deutscher Institutionen waren tausende einheimische Hilfskräfte in dem Land zurückgelassen worden. Die Bundesregierung bemüht sich um ihre Ausreise, da viele von ihnen Racheakte der Taliban befürchten.
Quelle: AFP