Das zeigt eine Umfrage der “Welt am Sonntag” bei den Landeskriminalämtern.
Demnach erbeuteten die Täter bis zum 20. Dezember in 167 Fällen Bargeld aus Automaten. Obwohl Baden-Württemberg als einziges Bundesland keine aktuellen Zahlen lieferte, wurde der bundesweite Wert aus dem Vorjahr bereits kurz vor Weihnachten übertroffen. 2020 kamen die Täter nur in insgesamt 158 Fällen an Bargeld. Die 15 Bundesländer, die an der Umfrage teilnahmen, verzeichneten in diesem Jahr bislang 344 Sprengungen oder Sprengversuche.
Die meisten gab es in Nordrhein-Westfalen mit 138 – hier kamen die Täter in 63 Fällen an Geldscheine. Niedersachsen verzeichnet 53 Explosionen, von denen 26 erfolgreich waren. Danach folgt Hessen mit 26 von 51 vollendeten Taten. In Berlin waren elf von 26 Versuchen erfolgreich, in Rheinland-Pfalz elf von 21, in Bayern zehn von 16. Die höhere Zahl erfolgreicher Sprengungen geht mit einem veränderten Vorgehen einher.
“Bundesweit wurden in 2021 erstmalig mehr Geldautomaten mittels Festsprengstoff als mittels Gas gesprengt”, teilte das Landeskriminalamt Niedersachsen der “Welt am Sonntag” mit. Statt Gas in den Automaten einzuleiten und das Gemisch zu entzünden, setzen die Kriminellen dabei auf Plastiksprengstoff oder selbstgebastelte Pyrotechnik. Dadurch umgehen sie die in vielen Automaten mittlerweile verbaute Sicherheitstechnik, durch die das Gasgemisch neutralisiert und so die Explosion verhindert werden kann. Die Folgen sind weitreichend.
Es geht oft mehr kaputt als nur der Automat. Nicht selten wird das ganze Gebäude in Mitleidenschaft gezogen – und damit auch die Bewohner.
dts Nachrichtenagentur