Im Osten Myanmars sind nach Berichten von Rebellen und einer Nichtregierungsorganisation die Überreste von etwa 30 Menschen in ausgebrannten Fahrzeugen gefunden worden. Am Samstag wurden Fotos in Onlinediensten verbreitet, die zwei Lastwagen und ein Auto mit den Leichen zeigen sollen. Ein Rebellenvertreter und eine NGO beschuldigten das Militär, die Menschen getötet zu haben. Die Hilfsorganisation Save the Children meldete zwei ihrer Mitarbeiter nach dem Vorfall als vermisst.
Ein Vertreter der gegen die regierende Militärjunta kämpfenden Rebellengruppe People’s Defence Forces (PDF) erklärte, dass ihre Kämpfer die Fahrzeuge in der Gemeinde Hpruso im östlichen Bundesstaat Kayah gefunden hätten. Darin seien 27 Leichen gewesen, sagte er der Nachrichtenagentur AFP.
Ein anderer Zeuge sagte, dass “27 Schädel” entdeckt worden seien, “aber es gab noch weitere Leichen in dem Lastwagen, die so verkohlt waren, dass wir sie nicht zählen konnten”. Laut der Beobachtungsstelle Myanmar Witness wurden “35 Menschen, darunter Kinder und Frauen, am 24. Dezember vom Militär verbrannt und getötet”.
Die NGO Save the Children teilte mit, zwei ihrer Mitarbeiter würden vermisst. “Wir haben die Bestätigung, dass ihr Privatfahrzeug angegriffen und in Brand gesetzt wurde”, erklärte die Organisation. Die beiden Helfer waren demnach auf dem Rückweg von einem humanitären Einsatz in der Region. Die NGO setzte nach eigenen Angaben ihre Arbeit in mehreren Regionen aus.
Ein Sprecher der Junta, Zaw Min Tun, sagte, dass es am Freitag in Hpruso Zusammenstöße gegeben habe, nachdem Soldaten versucht hätten, sieben “verdächtige” Autos anzuhalten. Mehrere Menschen seien getötet worden, sagte der Sprecher, ohne Einzelheiten zu nennen.
Nach einer kurzen Phase der Demokratisierung in Myanmar war das Militär im Februar durch einen Putsch wieder an die Macht gelangt. Seitdem gab es landesweit Proteste, bei deren Niederschlagung mehr als 1300 Menschen getötet und mehr als zehntausend festgenommen wurden. Im Land kämpfen mehr als 20 Rebellengruppen gegen das Militär.
Quelle: AFP