Wegen eines Corona-Ausbruchs in der Stadt Xi’an hat Chinas Kommunistische Partei Disziplinarstrafen gegen dutzende Parteifunktionäre verhängt. Wie die Zentrale Disziplinarkommission am Freitag mitteilte, wurden 26 Parteimitglieder wegen “unzureichender Strenge bei der Verhütung und Kontrolle des Ausbruchs” sanktioniert. Bei Inspektionen sei eine zu laxe und unkoordinierte Reaktion auf den Ausbruch festgestellt worden, etwa beim Testen. Dies habe die Kontaktverfolgung in Xi’an behindert.
Ein Vertreter der Disziplinarkommission kündigte an, bei “bürokratischen Problemen” bei der Pandemie-Bekämpfung auch in Zukunft hart durchzugreifen. Als Beispiele nannte er Verantwortliche, die sich vor ihrer Verantwortung drücken, keine Maßnahmen ergreifen oder falsche Entscheidungen treffen.
Am Freitag meldeten die Behörden in Xi’an 49 neue Corona-Fälle. Damit stieg die Gesamtzahl der Infektionsfälle auf mehr als 250.
Die ehemalige Kaiserstadt Xi’an hatte am Mittwoch einen strikten Lockdown für ihre mehr als 13 Millionen Einwohner verhängt. Bereits bestehende Reisebeschränkungen wurden verschärft und die Stadt nach außen so gut wie abgeriegelt.
Seit Donnerstagmorgen darf aus jedem Haushalt in Xi’an nur noch ein Familienmitglied an jedem zweiten Tag das Haus verlassen, um einkaufen zu gehen. Alle Schulen und die meisten Geschäfte wurden geschlossen. Auch das Museum, in dem die weltberühmte Terrakotta-Armee des ersten chinesischen Kaisers ausgestellt ist, musste schließen.
Das Coronavirus war Ende 2019 zuerst in der zentralchinesischen Stadt Wuhan entdeckt worden. Die Ausbreitung in der Volksrepublik konnte durch extrem strenge Lockdowns schon bei wenigen Corona-Fällen sowie durch strikte Grenzkontrollen, Massentests und Quarantäne-Auflagen jedoch rasch eingedämmt werden.
Derzeit kämpft die Volksrepublik gegen Infektionsherde in mehreren Städten, darunter wichtige Industriemetropolen im Osten und Süden des Landes. Die Behörden wollen das Virus unbedingt eindämmen, bevor im Februar die Olympischen Winterspiele in Peking beginnen.
Quelle: AFP