Nach zwei Jahren Pandemie mache sich “Frust breit, Gereiztheit, Entfremdung und leider auch offene Aggression”, sagte er in seiner Ansprache, die am 25. Dezember ab 19 Uhr von mehreren Fernsehsendern ausgestrahlt wird.
“Es stimmt: In der Demokratie müssen wir nicht alle einer Meinung sein, aber bitte denken wir daran: Wir sind ein Land.” Man müsse sich auch nach der Pandemie noch in die Augen schauen können. “Und wir wollen auch nach der Pandemie noch miteinander leben.” Steinmeier appellierte an das Verantwortungsbewusstsein der Bürger. Auch wenn der Staat in der Krise zum Handeln gefordert sei, sei er dabei nicht allein. “Der Staat kann sich nicht für uns die Schutzmaske aufsetzen, er kann sich auch nicht für uns impfen lassen”, so der Bundespräsident. “Nein, es kommt auf uns an, auf jeden Einzelnen!” Wegen der Pandemie werde man sich künftig darauf verständigen müssen, was die Begriffe Freiheit, Vertrauen und Verantwortung bedeuten. Das gelte “auch in Zukunft und auch in anderen großen Fragen wie etwa dem Klimaschutz”, so Steinmeier. Auch da werde es nicht nur die eine richtige Antwort geben, die alle überzeuge. “Sondern immer wieder werden wir uns neu verständigen müssen.”
dts Nachrichtenagentur