Verbraucherinnen und Verbraucher achten beim Handykauf vor allem auf ausreichend Speicherplatz – eine nachhaltige Produktion des Geräts ist einer Umfrage zufolge für sie das unwichtigste Kriterium. “Trotz einer zuletzt sehr präsenten Nachhaltigkeitsdebatte spielen faire Produktionsbedingungen beim Smartphone-Kauf in Deutschland offenbar noch eine untergeordnete Rolle”, erklärte das Vergleichsportal Verivox am Donnerstag. Dabei gebe es auf Herstellerseite “durchaus Bewegung”, etwa mit Marken wie Fairphone oder Shiftphone.
Laut Umfrage halten 80 Prozent der Befragten ausreichend Speicherplatz für “wichtig” oder “sehr wichtig”. Auch aktuelle Technik (73 Prozent) und der Preis (72 Prozent) spielen bei der Kaufentscheidung eine wichtige Rolle. Lediglich rund jeder zweite Befragte gab an, beim Kauf auf die Marke und das Design des Geräts zu achten.
“Rund zwei Drittel der Deutschen haben Smartphones von Samsung oder Apple”, erklärte Jens-Uwe Theumer von Verivox. “Insofern ist es durchaus überraschend, dass dem Faktor Marke keine höhere Bedeutung beigemessen wird”.
Ausreichend Speicherplatz sei hingegen aus zwei Gründen entscheidend: Ein voller Speicher macht das Gerät langsamer und zusätzlicher Speicherplatz in der Cloud kostet regelmäßig Geld. “Allerdings verursacht auch der Aufpreis für eine größere Smartphone-Speicherklasse oft deutlich höhere Mehrkosten als die Clouddienste über zwei oder mehr Jahre”, erläuterte Theumer.
Nur 40 Prozent der Befragten sagten, dass ihnen eine nachhaltige Produktion “wichtig” oder “sehr wichtig” sei – für zehn Prozent ist Nachhaltigkeit beim Handykauf dagegen “überhaupt nicht wichtig”. Menschen unter 30 Jahren messen der Nachhaltigkeit demnach sogar noch weniger Bedeutung zu: Aus dieser Gruppe sagten nur 35 Prozent, sie achteten beim Smartphone-Kauf darauf. Für die Jüngeren ist laut Umfrage die aktuelle Technik kaufentscheidend; die achten auch doppelt so oft wie die Älteren ab 50 Jahren auf ein schickes Design.
Für die Erhebung befragte das Meinungsforschungsinstitut Innofact rund 1000 Menschen in Deutschland online. Die Umfrage fand im Dezember statt.
Quelle: AFP