Erdgas und Erdöl, Metalle und Kunststoffe, Kaffee und Getreide: Die Preise für Importgüter sind im November weiter stark angestiegen – so stark wie zuletzt vor über 40 Jahren während der ersten Ölpreiskrise. Das wirkt sich auf die Verbraucherpreise aus.
Die Importpreise legten im November um 24,7 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Eine höhere Veränderung im Vorjahresvergleich habe es zuletzt im Oktober 1974 im Rahmen der ersten Ölpreiskrise gegeben. Auch im Oktober und September war der Anstieg bereits sehr hoch gewesen.
Grund sind vor allem die stark gestiegenen Preise für Erdöl, Erdgas und Mineralölerzeugnisse, wie das Statistische Bundesamt erläuterte. So waren die Einfuhrpreise für Erdgas in diesem November fast viermal so hoch wie im November 2020, die für Erdöl doppelt so hoch. Auch die Preise für importierte Steinkohle lagen deutlich höher als im November vergangenes Jahr. Die Energieeinfuhren insgesamt verteuerten sich um knapp 160 Prozent.
Auch Vorleistungsgüter wie Erze, Metalle, Kunststoffe, Düngemittel und Stickstoffverbindungen, die aus dem Ausland eingekauft wurden, waren im November sehr viel teurer als vor einem Jahr – hier lag der Anstieg bei 23 Prozent, wie die Statistiker mitteilten. Diese Preise haben demnach ebenfalls einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Importpreise insgesamt. Teurer wurden vor allem Düngemittel und Stickstoffverbindungen, weil bei ihrer Herstellung viel Energie benötigt wird.
Sogenannte Investitionsgüter wie Autos und Kfz-Teile, Notebooks oder Smartphones waren knapp vier Prozent teurer. Die Preise für landwirtschaftliche Güter wie Kaffee oder Getreide lagen um 19,5 Prozent höher.
Die Unternehmen geben den Preisanstieg weiter. Im November waren die Verbraucherpreise um 5,2 Prozent gestiegen – das war die höchste Inflationsrate seit fast 30 Jahren. Tanken etwa war im vergangenen Monat so teuer wie nie. Sowohl der Preis für Benzin als auch für Diesel erreichte laut ADAC-Berechnungen jeweils Höchststände.
Quelle: AFP