Ermittler in Baden-Württemberg beschlagnahmen mehr als 230 Kilogramm Kokain

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Bei einer Großrazzia gegen mutmaßliche Drogenhändler aus dem Bereich der organisierten Kriminalität haben Ermittler in Deutschland und der Schweiz mehr als 230 Kilogramm Kokain sowie 50 Kilogramm Marihuana beschlagnahmt. Der geschätzte Straßenverkaufswert liege bei mindestens 50 Millionen Euro, teilten die Polizei und die Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Konstanz mit. Neun Verdächtige wurden festgenommen.

Sieben Beschuldigte kamen später in Untersuchungshaft. Die Razzia erfolgte nach Angaben der Ermittler am Dienstag in verschiedenen Orten im südlichen Baden-Württemberg in den Landkreisen Konstanz, Tuttlingen, Lörrach und Sigmaringen. Weitere Durchsuchungen liefen in Zürich in der Schweiz sowie im hessischen Gießen. Vorangegangen waren mehrmonatige Ermittlungen gegen eine Bande, die mutmaßlich hochprofessionell und in großem Umfang Drogen aus Südamerika bezog.

Die Verdächtigen sollen Kokain aus den Anbauländern eingeführt und insbesondere in Süddeutschland und der Schweiz verkauft haben. Bei den Durchsuchungen, an denen auch Spezialkräfte beteiligt waren, wurden unter anderem auch teure Autos, mehrere zehntausend Euro Bargeld sowie Unterlagen über Finanztransaktionen beschlagnahmt. Mit der Aktion seien die Ermittlungen noch nicht beendet, hieß es weiter. Diese richteten sich auch gegen weitere Beschuldigte.

Weitere Details, etwa zum genauen Ort der Beschlagnahmung, nannten die Ermittler nicht. Der Kokainfund war nach ihren Angaben einer der bislang größten in Baden-Württemberg. Anderswo wurden bereits wesentlich größere Mengen beschlagnahmt, vor allem im Hamburger Hafen. Den bisherigen Rekordfund machte der Zoll dort im Februar 2021 mit 16 Tonnen im Verkaufswert von eineinhalb Milliarden Euro.

Kokain-Sicherstellungen im Tonnenbereich sind bereits seit Jahren zunehmend üblich. Die Drogenhändlernetzwerke der internationalen organisierten Kriminalität schmuggeln die Drogen inzwischen oft einfach in großen Mengen in Frachtcontainern aus Südamerika ein. Ziel ist, die Lieferungen irgendwo entlang der Transportkette durch Helfer heimlich zu entnehmen und anschließend weiterzuverteilen.

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) sprach von einem “beeindruckenden Schlag” gegen die organisierte Kriminalität im Bereich des Drogenhandels. Er sei Beleg für “ausgezeichnete und akribische Polizeiarbeit”, erklärte Strobl am Mittwoch in Stuttgart.

Quelle: AFP

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